Nicht alle Waldkindergärten werden gleich geführt – es gibt sozusagen auch Light-Formen, die eine Vereinbarung mit dem Regelkindergarten erleichtern. Deshalb hier zum besseren Überblick eine Zusammenstellung der verschiedenen Formen des Waldkindergartens.

Welche Formen des Waldkindergartens gibt es eigentlich? Verwirrend ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Waldkindergärten in Oberösterreich nicht als Waldkindergarten bezeichnen dürfen. Dies hat rechtliche Hintergründe. Das bedeutet, auch wenn sie laut Konzept wie ein Waldkindergarten arbeiten, führen sie andere Bezeichnungen, wie beispielsweise Waldspielgruppe.

1. Der klassische Waldkindergarten:
Ein klassischer Waldkindergarten hat abgesehen von einem Stützpunkt, der oft behördlich vorgeschrieben ist, keine klassischen Kindergartenräume, jedoch Waldorte und Waldplätze zur Verfügung.

Die Kinder sind an allen fünf Tagen in der Woche im Freien bei fast jedem Wetter. Dabei gelten Schnee, Regen, Nebel und Kälte nicht als widrige Umstände. Nur extreme und auch gefährliche Wettervorkommnisse wie Gewitter, Hagel und Sturm halten die Gruppe ab, in den Wald zu gehen.
In den Stützpunkten oder auch Schutzräumen, welche eine Hütte, ein Bauwagen oder ein Haus sein können, werden auch Werkzeuge, trockene Kleidung und andere Materialien aufbewahrt.
Die Betreuungszeiten sind wie in anderen Kindergärten geregelt, die Kinder werden gebracht und abgeholt. Der Ablauf des Tages ist meist ritualisiert, beginnend mit einem Morgenkreis.

2. Der integrierte Waldkindergarten:
Es gibt Zeiten, die die Kinder im Kindergartengebäude und Zeiten, die sie im Wald verbringen. Teilweise können die Kinder frei wählen, ob sie sich der Waldgruppe anschließen.
Eine andere Variante ist bei Ganztagsbetreuung, dass die Kinder die eine Hälfte der Zeit im Wald und die andere Hälfte im Haus verbringen.

Weitere Möglichkeiten sind, dass die Kinder fix vereinbarte Waldzeiten im üblichen Ablauf der Kindergartenzeit haben. Das kann tageweise pro Woche, tageweise pro Monat oder wochenweise stattfinden – beispielsweise „Donnerstag ist Waldtag“. Manche Kindergärten blocken die Waldzeiten und wechseln zwischen den Gruppen ab.

Wichtig ist, dass dies regelmäßig, also fixer Bestandteil der gelebten Kindergartenkultur ist. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin, dass ein Tag in der Woche oftmals ein guter erster Schritt in Richtung Waldkindergarten ist und auch Kinder von Regelkindergärten zu Waldtagen kommen.
Manche Eltern können dieser Variante mehr abgewinnen, weil sie sich nicht vorstellen können, dass ihre Kinder tagtäglich im Freien sind.

3. Weitere Formen des Waldkindergartens:
Dazu gehören Kindergärten, die beispielsweise auf einem Bauernhof integriert sind, und manche Tage zusätzlich im Wald verbringen. Hier spielt die tiergestützte Pädagogik eine Rolle sowie andere Elemente wie Wiese, Wasser und Landwirtschaft. Das bedeutet, dass diese Kinder zumeist auch alle Tage im Freien sind und nicht in einem Regelkindergarten.

4. Verwandte und ergänzende Angebote:
• Waldkinderkrippe (1-3-Jährige)
• Waldspielgruppe
• Nachmittagsbetreuung im Wald

 

Daniela Christl