Beim Schneeschuhwandern können Groß und Klein die Natur im Nationalpark hautnah erleben, mit all ihren Besonderheiten im Winter. Grünschnabel-Redakteurin Daniela Christl ist durch den Schnee gestapft.
Mit dem Nationalpark Kalkalpen liegt in Oberösterreich ein wunderschönes Naturschutzgebiet praktisch direkt vor der Haustür. Seit 2017 gilt der Buchenwald – dessen älteste Buche ist in etwa 528 Jahre alt – als erstes UNESCO-Weltnaturerbe Oberösterreichs. Und was uns als Grünschnabel natürlich besonders freut: Der seltene Weißrückenspecht, auch Urwaldspecht genannt, findet hier ausreichend naturnah belassenes Totholz, um sich ausgezeichnet zu entwickeln.
Das alles und noch viel mehr erfährt man so ganz nebenbei bei einer der zahlreichen Führungen mit verschiedensten Schwerpunkten durch den Nationalpark. Jeden Samstag von Jänner bis März heißt es Schneeschuhe anlegen, Skistöcke in die Hand und schon geht’s los in der Gruppe rauf auf den Berg durch den Schnee gestapft. Immer wieder legt Ranger Rudi kurze Pausen ein, um uns auf etwas am Wegesrand aufmerksam zu machen.
„Schaut’s, da hat ein Hase geknabbert. Man erkennt das an den glatt abgekauten Flächen. Von einem Reh wäre es viel ausgefranster… Wer weiß was das ist? Genau, eine Flechte, eine Mischung aus Alge und…? Da, die kleinen braunen Flecken unter dem Baum. Da hat wohl ein Auerhahn die Nacht verbracht und sich erleichtert… Wer erkennt die Spuren? Richtig, ein Hase und in welche Richtung ist er gelaufen?“ Mit solchen und ähnlichen Fragen und Erklärungen hält uns Rudi nicht nur konditionell auf Trab. Die Sicht ist heute leider getrübt, sonst hätten wir jetzt vom Gipfel einen grandiosen Ausblick über das Tal.
Nach drei Stunden kommen wir geschafft, aber glücklich w,ieder am Ausgangspunkt an, der Villa Sonnwend Nationalpark Lodge in Roßleithen nahe Windischgarsten. Auch die Kombination Schneeschuhwandern mit einer Übernachtung in der Lodge ist empfehlenswert. Direkt vor der Villa, die von Baron Franckenstein (!) 1935 erbaut wurde, kann man seine Langlaufski anschnallen. Auch ein Besuch der Nationalpark Besucherzentren ist empfehlenswert, wenngleich man sich vorher erkundigen sollte, ob sie auch offen haben. Obgleich angekündigt offen in den Semesterferien, standen wir leider vor verschlossenen Türen vor dem beeindruckenden Panoramaturm Wurbauerkogel aus Glas. Aber wir kommen sicher wieder, locken doch hier auch Angebote wie Sommerrodeln und Bogenschießen.
Ein kleiner Auszug aus den zahlreichen Angeboten im Nationalpark Kalkalpen (Anmeldungen und weitere Infos unter www.kalkalpen.at):
Noch bis März:
– Schneeschuhwandern Nationalpark Kalkalpen:
villa-sonnwend@kalkalpen.at
Jeden Samstag noch im März, für Erwachsene mit etwas Kondition und Kindern ab der 5. Schulstufe, Schneeschuhe und Stöcke inklusive. Auf Anfrage gibt es für Gruppen ab 9 Personen auch weitere Termine bzw. meinte Ranger Rudi, könnte man auch speziell für Familien mit Kindern eine etwas an das Alter angepasste Tour buchen.
Ab April/Mai:
– Wildtiere erleben: Birkhahnbalz, Bergvögel, Vogelkonzerte (inkl. Nächtigung auf der Ebenforstalm), Rotwild und Gämsen beobachten
– Natur entdecken: Frühlingsblüher (Orchideen!), Höhlen erkunden, Natur E-Biking
Ab Juni:
– Im Reich des Luchses
– Giftpflanzen & Heilkräuter, BlütenzauberAb Juni:
– Im Reich des Luchses
– Giftpflanzen & Heilkräuter, Blütenzauber
Ab Juli (speziell für Familien und Kinder!):
– Mit weißen Eseln unterwegs im Nationalpark
– Erlebnistag Wald
– Vater und Sohn in der Wildnis
– Mutter und Sohn Camp
– Familiencamp Abenteuer Wildnis
– Kinderprogramm: Erlebnistag Wasser
Herbst:
– Gamsbrunft und Hirschlos’n (Paarungszeit) erleben
– Heimische Pilze im Wald
Winter:
– Rotwildfütterung
Daniela Christl