Schon am flotteren Namen zeigt sich der Imagewandel: Was früher als Elektrofahrrad bezeichnet wurde, findet heute als E-Bike zunehmend mehr Fans. Noch vor zehn Jahren galten Elektrofahrräder als biedere Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Das lag vor allem am Design. Die eher klobig wirkendenden Räder sprachen vor allem junge und sportliche RadfahrerInnen nicht an. Die Akkus hatten nur geringe Reichweite und einen hohen Preis.

Sportliches Design und ausgereifte Technik
Seit rund fünf Jahren ist der Markt völlig neu aufgerollt: Das Design ist sportlich, die Technik ausgereifter, das Gewicht niedriger, das Angebot viel größer und die Preise sind gesunken. Billig ist die Anschaffung immer noch nicht: Es gibt Räder für 800 Euro, der mittlere Bereich liegt bei 1600 Euro, ein solides Elektrofahrrad europäischer Baumarke kostet mindestens 2000 Euro. Dafür bekommt man aber schon ein wirklich „feines“ Rad von anerkannten Radproduzenten. Nicht unerheblich sind die Kosten für einen Ersatzakku, der nach rund 40.000 Kilometern benötigt wird.In einigen Bundesländern gibt es noch eine Förderung. Die ist in Oberösterreich leider ausgelaufen.
Aktuelle Förderungen findest du hier

E-Bike statt kurze Autofahrten
Ein gängiges E-Bike hat eine motorbetriebene Tretunterstützung. Das heißt, es gibt drei Fahrvarianten: du kannst

  • das Rad ohne jegliche Unterstützung durch eigenes Treten bewegen
  • mit Motorunterstützung treten
  • mit reiner Motorunterstützung ohne eigenes Treten fahren

Laut VCÖ ist jede zweite Autofahrt kürzer als fünf Kilometer. Diese Fahrten eignen sich für E-Bikes ganz besonders.

Der Elektroantrieb ist als „Rückenwind“ gedacht, nicht als ausschließlicher Antrieb. Man erreicht Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h. Je länger und entsprechend stark der Motor dazugeschaltet wird, desto kürzer wird die Reichweite. Die liegt bei durchschnittlichem Fahrverhalten bei 40 – 80 Kilometer. Dann muss der Akku an einer herkömmlichen Steckdose wieder aufgeladen werden. Die Ladezeiten liegen zwischen zwei und neun Stunden.
Wenn du eine Radtour aus rein sportlichem Antrieb machen möchtest, brauchst du dafür natürlich kein E-Bike. Trotzdem haben die Hersteller mit flotten Hightec- Mountainbike-Modellen auch diese Zielgruppe angesprochen. Es gibt sogar schon Klapp-E-Bikes, die gut im Auto verstaut werden können. Ebenso originell sind Kindertransporträder mit Elektrounterstützung. Für den urbanen Bereich werden kleine Flitzer ohne Schnick-Schnack angeboten.        

 

Definition
Als Elektro-Fahrrad, E-Bike oder Pedelec (Abkürzung für Pedal-Electric-Vehicle) gilt in Österreich ein Fahrrad mit Tretunterstützung. Ein auf Vorder- oder Hinterrad platzierter Elektromotor schaltet sich automatisch ein, wenn man in die Pedale tritt. Bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h schaltet sich dieser Motor automatisch wieder ab.
Die Leistung des E-Motors darf 600 Watt nicht übersteigen. Bei einer höheren Leistung würde das E-Bike nicht mehr als Fahrrad, sondern als Moped gelten. Damit würden auch die (strengeren) Gesetze wie Ausweis- und Helmpflicht zur Anwendung kommen.  

Benützung
Ein E-Fahrrad muss auf Radfahranlagen benützt werden, außer es ist mehrspurig und bis 80 cm breit oder es zieht einen Anhänger bis zu 80 cm Breite. Dann darf man damit wahlweise auch auf der Fahrbahn fahren. Fahren auf dem Gehsteig ist – wie mit einem herkömmlichen Fahrrad auch – verboten. Nebeneinander fahren ist nur auf Radwegen oder in Wohnstraßen erlaubt.

Ausrüstung
Mindestalter, ab dem man ohne Begleitung unterwegs sein darf: 12 Jahre, außer man hat einen Radfahrausweis erworben. Es gelten dieselben Ausrüstungsvorschriften wie für herkömmliche Fahrräder (Klingel, Scheinwerfer, Rücklicht, Rückstrahler und Reflektoren an Speichen und Pedalen) sowie die 0,8-Promillegrenze.
Diese und weitere Infos findest du beim ÖAMTC
 


Verkaufszahlen steigen

Die Zahl der verkauften E-Räder steigt stetig. Das hat einerseits mit dem Imagewandel zu tun, andererseits mit dem Umweltgedanken und den gestiegenen Benzinpreisen. Der VCÖ rechnet für 2011 mit 40.000 verkauften E-Bikes.
Wenn du dich zu solch einer Anschaffung entschließt, solltest du vorher überlegen, wofür du das Rad brauchst, wieviel Technik du brauchst und wieviel du ausgeben kannst. Aufgrund des hohen Wertes des Rades solltest du dir genau überlegen, wo du es abstellen kannst. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche Versicherung zu empfehlen.
Im Praxistest zeigen sich Unterschiede bei den Bremsen, im Gewicht, beim Treten ohne Motorunterstützung sowie in den Antriebsvarianten. Es gibt auch Modelle mit extra tiefem Einstieg.
Da Elektrobikes bis zu 25 km/h schnell sind, solltest du bei jeder Fahrt einen Radhelm benutzen.

Räder-Test des ÖAMTC