Damit Weihnachten ein unvergessliches Fest im Kreise der Familie wird, hier ein paar Tipps, wie man das Fest der Liebe nachhaltiger gestalten kann.  

Wer das Weihnachtsfest bewusster, umweltfreundlicher, nachhaltiger gestalten will, kann sich Anregung und Inspiration am Weihnachten von Früher, in der eigenen Kindheit oder in der der Eltern holen. Nicht Berge von Geschenken, elektronische Geräte und Plastikspielzeug gab es da zur Beschwerung, sondern wenige kleine, feine Geschenke.

Den Weihnachtsbaum schmückten nicht elektrische Kerzen und Lametta, sondern selbst gebastelte Strohsterne und eigenhändig ausgestochene Lebkuchenherzen. Warum nicht im Jahr 2012 ein wenig Nostalgie und „Weihnachten wie damals“ aufleben lassen? Für ein bewusstes, besinnliches, unvergessliches Weihnachtsfest, bei der die Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommt.

1.    Der Christbaum:

Es fängt beim Kauf des Weihnachtsbaums an. Je nach Vorliebe Tanne oder Fichte, sollte man darauf achten, woher der Baum kommt. Muss der Christbaum wirklich durch halb Europa gereist sein, bevor er die Augen unserer Kinder zum Strahlen bringt? Eine Frage beim Verkäufer genügt, um herauszufinden, wo der Baum gewachsen ist. Der Baum sollte möglichst aus einem heimischen Wald kommen, am besten aus der Region. Ein wunderbares Erlebnis für die ganze Familie (wenn die Kinder schon älter sind) ist es, den Christbaum bei einem Besuch im Christbaumwald selbst zu fällen. Viele Christbaum-Bauern bieten die Möglichkeit dazu an. 

Wer ökologisch noch weiter gehen möchte, erwirbt einen Christbaum in Bio-Qualität. Diese wachsen ohne chemische Dünge- und Spritzmittel, während in herkömmlichen Christbaumplantagen Pilze, Schädlinge und der Graswuchs mit der chemischen Keule bekämpft werden. „In Bio-Christbaumkulturen halten die biologische Bewirtschaftungsweise und Nützlinge die Schädlinge im Zaum. Das Gras zwischen den Bäumen wird ausgemäht oder durch Schafe niedrig gehalten“, erklärt Bernadette Pokorny von „die umweltberatung“. Diese hat Adressen von Verkaufsstellen von Bio-Christbäumen in Wien, NÖ und OÖ zusammengestellt.

Geld und Ressourcen sparen kann man zusätzlich, wenn man den Christbaum im Topf kauft. Der lebende Baum hat den Vorteil, dass man ihn nach dem Fest wieder in den Garten oder den Wald aussetzen kann. Zum nächsten Weihnachtsfest kann man ihn dann wieder ausgraben und im Topf schmücken. Die Variante des lebendigen Christbaums kann gerade in Familien mit kleinen Kindern den Vorteil haben, dass der Baum quasi mit ihnen jedes Jahr ein wenig größer wird.

2.    Die Christbaumschmuck und Weihnachtsdekoration:

Lassen grellbunte Plastik-Christbaumkugeln, Glitzerspray und Lametta wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen? Zum Weihnachten wie damals gehört dazu, in der Adventzeit Christbaumschmuck aus Stroh, Holz, Ton und anderen Materialien zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest selbst zu basteln. Gerade Kinder schätzen die gemütliche Stimmung beim gemeinsamen Werken und Basteln. Das Arbeiten kann man sich mit gemeinsamen Adventlieder singen versüßen.

Als Alternative zu gekauften Süßigkeiten und Schokolade am Baum machen sich selbst gebackene Lebkuchen, verziert mit Zuckerguss sehr gut. Kekse backen gehört für Kleine und Große zu den Highlights in der Vorweihnachtszeit. Basteln und Backen gehört zur besinnlichen Einstimmung auf das Fest.         

Die Weihnachtsbeleuchtung: Auf leuchtende Sterne im Fenster und illuminierte Rennpferde samt Schlitten im Garten wollen und können viele im Advent einfach nicht verzichten. Wenn es denn schon unbedingt notwendig ist, dann kann man das weihnachtliche Lichtermeer etwas nachhaltiger gestalten, indem man es mit Energiesparlampen und LEDs erstrahlen lässt.

3.    Das Weihnachtsessen:

Auch und gerade beim Festschmaus kann man sich von ökologischen Kriterien leiten lassen. Muss zu Weihnachten Lachs, also ein Meeresfisch verschmaust werden oder schmeckt auch eine heimische Bio-Forelle? Und müssen die Gäste zum Fest der Besinnlichkeit wirklich Erdbeeren mit Schlagobers verzehren, die die halbe Erde umrundet haben?

Nein, das Festessen kann auch einen weniger tiefen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Es schmeckt dabei genauso gut – und folgt noch einer traditionellen Note. Es gibt verschiedene Familienbräuche zu Weihnachten, sei es nun Weihnachts-Truthahn, Bratwürstel oder Fisch. Am besten achtet man darauf, dass die Zutaten zum Festessen möglichst in Bio-Qualität und aus der Region kommen.    

 

Vorschlag für ein saisonales und regionales Festtags-Menü.

Entnommen ist es dem Kochbuch „Nachhaltig genießen“.

Rote-Rüben-Cremesuppe:

400 g Rote Rüben, 160 g Kartoffeln, 30 g Lauch, 1 TL Olivenöl, 1,5 l Gemüsebrühe, 2 Lorbeerblätter, 1 EL Apfelessig, 1 TL frisch geriebener Kren, Salz, Pfeffer.     

Rote Rüben und Kartoffeln in walnussgroße Würfel schneiden, den Lauch in feine Streifen schneiden und im Olivenöl anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe auffüllen, die Lorbeerblätter dazugeben und bei milder Hitze weich kochen.

Die Lorbeerblätter herausgeben und die Suppe im Mixer pürieren. Währenddessen den Apfelessig, den Kren, die Gewürze zugeben und abschmecken.

Gebratenes Hendl mit Kürbisgemüse

1 Huhn (2,5 – 3 Kilo schwer), Salz, Pfeffer, 3 Zwiebeln, 1 Hokkaido-Kürbis, Zitronenthymian

Das Huhn halbieren und in Stücke zerteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen, die Bruststücke zur Seite legen und den Rest in der Kasserolle anbraten. Für etwa eine Stunde bei 140 Grad (Umluft 125 Grad) im Backrohr backen.      

Das Gemüse in größere Würfel schneiden und zusammen mit dem Brustfleisch nach einer halben Stunde zu den anderen Fleischteilen geben. Das Fleisch immer wieder wenden und mit dem ausgetretenen Bratfett übergießen. Nach etwa einer Stunde prüfen, ob die Keulenstücke weich sind und das Gemüse gar ist.

Für die letzten fünf Minuten den Backofen auf Oberhitze stellen, damit die Haut des Huhns leicht kross wird. Den Zitronenthymian zupfen und damit das Gericht bestreuen. Zum Hühnchen passt einfach frisches Weißbrot.

Bratapfel:

60 g Haselnüsse, 1 TL Rosinen, 1 TL Honig, Zimt, 2 Äpfel, etwas Zitronensaft, 100 ml Apfelsaft

Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten, erkalten lassen und in einem Mixer fein reiben. Die Rosinen, den Honig und etwas Zimt dazugeben und je nach Konsistenz des Honigs noch etwas Apfelsaft hinzufügen.

Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse mit dem Apfelausstecher entfernen und mit der Haselnussmasse füllen. Die Äpfel in eine feuerfeste Form setzen, den Apfelsaft dazugeben und je nach Apfelsorte 10 bis 20 Minuten bei 160 Grad im Ofen garen. Dazu passt Vanillesauce.

Dr. Karl von Koerber, Hubert Kohler: Nachhaltig genießen. Rezeptbuch für unsere Zukunft. Trias Verlag.

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