In vielen Hygieneprodukten findet sich winziges Plastikgranulat, das einen großen ökologischen Schaden anrichtet. Mithilfe der App „Beat the Micro Bead“ kannst du Produkte daheim oder im Geschäft scannen und prüfen, ob sie solche unnötigen Kügelchen enthalten.
Wie funktioniert´s ?
Du scannst den Barcode des Produktes. Die App zeigt dir an, ob das Produkt bereits gelistet ist.
Die Farben bedeuten:
Rot: Dieses Produkt enthält Microbeads;
Orange: Dieses Produkt enthält noch Microbeads, der Hersteller hat aber angegeben, das Produkt zu ersetzen oder zu ändern;
Grün: dieses Produkt ist frei von Microbeads
Die Datenbank wird ständig erweitert und ist ein Microbeads-Produkt nicht gelistet, können Nutzer anderen Nutzern helfen, indem sie das Produkt melden.
Großer Schaden
Mikroplastikgranulat ist so winzig, dass es über Kläranlagen nicht gefiltert werden kann und so in Flüsse und Meere gelangt. Dort reichert es sich meist noch mit anderen Schadstoffen wie Schwermetall an und wird von Fischen aufgenommen. Über die Nahrungskette kommt solcher Plastikmüll wieder zu uns zurück, ohne sichtbar zu sein.
Wofür braucht die Industrie sowas?
Polyethylen wird bei Flüssigkeiten verwendet, um die Viskosität zu erhalten, bei Duschgel zum Beispiel, um es dickflüssig zu machen. Häufig finden sich Plastikkügelchen in Zahnpasta und Hautpeeling-Produkten, auch in Putz- und Scheuermitteln. Wenn auf der Packung gar mit „Microclear-Technologie“ geworben wird, liegt es nahe, dass Mikroplastik enthalten ist.
Auch Kinderprodukte betroffen
Häufig sind auch Kinder-Schaumbäder und Shampoos mit Glitzer nicht vor den Kunststoffkugeln sicher. Die Plastikkügelchen sollen für einen mechanischen Reinigungseffekt sorgen. Bei einigen Produkten beträgt der Anteil am Gesamtinhalt bis zu zehn Prozent.
In Rahmen einer Studie der Universität Oldenburg fand man Plastikmaterial bereits in Honig und Trinkwasser.
Hersteller, Supermärkte und Drogerieketten haben inzwischen auf die Kritik reagiert und versprechen, die Kunststoffkügelchen aus ihren Produkten zu verbannen, berichtet der ORF.
Mikroplastik: so oder so schädlich
Kunststoffteilchen mit einer Größe von unter fünf Millimetern werden als Mikroplastik oder auf englisch als Microbeads bezeichnet. Zumeist sind die Teile aber kleiner als 1 mm und mit dem freien Auge gerade noch erkennbar. Bei der Herkunft wird in primäres und sekundäres Mikroplastik unterschieden:
- Bei primärem Mikroplastik handelt es sich um winzige von der Industrie hergestellte Kunststoffpellets, die sich häufig in Kosmetika wieder finden.
- Sekundäres Mikroplastik entsteht durch Zerfall oder Zersetzen größerer Kunststoffteile durch Umwelteinflüsse wie Sonne und Wasser in kleinste Teilchen.
Alles Plastik, was in Gewässern landet, fügt der Natur großen nachhaltigen Schaden zu. Am Ende landet alles wieder bei uns.
Service
Download: Ratgeber mit Informationen zu 550 betroffenen Produkten
Hier siehst du einen Film (4Min.) über Plastik im Wasser.
Downloadlink: „Beat the Micro Bead“ für Android , iOS und Windows Phone
Isabel Höglinger