Wie Feng Shui helfen kann, den tieferen Sinn des Aufräumens und Putzens zu erkennen, beschreibt Daniela Christl.
Es soll ja Menschen geben, die gerne putzen und aufräumen – ich gehöre nicht dazu, mein Mann leider auch nicht und meine beiden Söhne schon gar nicht. Wie ich dennoch den Wert dieses Tuns erkannt habe.
Früher, als mein jetziger Mann und ich noch in einer Studentenbude lebten, da machten wir das so: Einmal in der Woche wurde zusammengeräumt und geputzt – und pausenlos gestritten. Denn wir beide waren immer davon überzeugt, dass das sinnlose und zeitraubende Tätigkeiten sind, die man nur mit absolutem Widerwillen, wenn es also gar nicht mehr vermeidbar war, machte. Dementsprechend grantig gingen wir ans Werk.
Grantig die Ärmel hochkrempeln
Auch als unsere Kinder schon auf der Welt waren und wir in einem Haus mit Garten wohnten, was dementsprechend mehr Aufwand und Arbeit erforderlich machte, ging das so weiter. Die Kinder wussten schon, wann sie die Köpfe einziehen und sich in ihre Zimmer flüchten mussten, weil die Eltern wieder mal in nicht gerade bester Laune die Ärmel hochkrempelten. Aber so konnte das doch nicht weitergehen! Tat es auch nicht.
Nachdem ich eine Feng Shui-Ausbildung gemacht hatte, änderte sich meine Einstellung grundlegend. Ob ich jetzt mit Freude aufräume und putze? Na, sagen wir mal, das wäre leicht übertrieben. Aber ich kann zunehmend den „tieferen Sinn“ dahinter erkennen und auch die wohltuenden Auswirkungen eines halbwegs aufgeräumten Zuhauses. Wie gesagt, ich lebe mit drei Männern zusammen.
Unterschiedliche Schmerzgrenzen
Manche Männer haben ja anscheinend eine andere Schmerzgrenze oder unterschiedliches Bewusstsein, wenn es um Ordnung und Sauberkeit geht – meine Söhne und meine bessere Hälfte gehören definitiv dazu. Und das mir! Aber gut, ich weiß nun zumindest, dass ich mir selbst etwas Gutes tue, wenn ich Dinge, die mich stören, einfach wegräume, anstatt mich ewig darüber zu ärgern.
Denn dieses Ärgern über Sachen, die zuhause unangenehm ins Auge stechen, kostet Energie. Immer und immer wieder. Das gilt übrigens auch für Deko-Artikel, Bilder, Fotos…, die einem eigentlich gar nicht gefallen oder die nicht wirklich ein gutes Gefühl vermitteln. Aber wir haben sie geschenkt bekommen oder teuer gekauft und, und, und. Und erst all das, was sich in unseren Kästen, Garagen, Laden… etc. stapelt und immer weiter anhäuft, uff… Einfach weg damit!
Unnützes hemmt uns
Diese Dinge bringen schlechte Energie in unser Haus und kosten uns unnötig Kraft! Ein Satz aus der Feng Shui-Lehre besagt: „So wie außen, so auch innen – und umgekehrt!“ Was so viel bedeutet wie: Wenn es im Außen unaufgeräumt und schmutzig ist, sich an bestimmten Plätzen immer und immer wieder Müll ansammelt, dann wirkt sich das schlecht auf unser (Innen-)Leben aus – und umgekehrt. Es behindert uns, nimmt uns Energie, lässt uns nicht vorwärtskommen.
Gibt es bestimmte Ecken in unserem Zuhause, die wir gar nicht mögen, wo es immer unaufgeräumt ausschaut, schlechtes Licht herrscht… – dann kann man sich etwa mit dem Bagua aus der Feng Shui-Lehre anschauen, für welchen Bereich in seinem Leben dieses Plätzchen steht. Meist hat man genau an dieser Stelle Probleme – wie etwa in der Beziehung, im Job, mit den Finanzen. Kümmert man sich um diesen Platz, schenkt ihm positive Aufmerksamkeit, ordnet und reinigt ihn, so wird auch häufig die Energie in diesem Lebensbereich positiv angeregt.
Aufräumen kann Leben Neuausrichtung geben
Na, ist das nicht toll?!! Das bedeutet, wenn ich ordne und Dreck wegräume, habe ich es nachher nicht nur schöner in meinem Umfeld, sondern es wirkt sich auch positiv auf mein Leben insgesamt aus. Endlich hatte ich den mir fehlenden tieferen Sinn im Aufräumen, Ausmisten und Putzen gefunden! Herrlich! Noch immer gehören diese Dinge nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – und bei mir wird es auch nie klinisch rein oder so aufgeräumt sein wie bei meiner Schwiegermutter ;-))
Aber das macht nichts. Denn so ist das Leben, individuell, und schließlich geht es darum, dass man sich im eigenen Zuhause wohlfühlt und hier Kraft und Energie tanken kann.
Daniela Christl