schlafende Katze

Bild: Lisa Spreckelmeyer.pixelio.de

Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit kommen unsere verborgenen Bedürfnisse und Wünsche zum Vorschein. Wir merken, was in unserem Leben nicht so gut läuft. Oft ist es das Gefühl, “ich hetze immer irgendetwas her”. Kennst du das? Der Alltag frisst dich auf. Und wenn es einmal still ist, kann man das schwer ertragen. Vielleicht liegt es daran, dass du nie ganz bei dir bist? In dem Gedicht, das Gerhard Schöne vertont hat, kommt genau das zum Ausdruck.  

 

Wenn ich schlafe, dann schlafe ich! 

Ein Mann fährt zu einem Blitzbesuch zu seinem Vater auf das Land. Der Vater füttert gerade die Katzen. Der Sohn sagt: „Hallo, ich bleib nicht lang, bin gleich wieder weg, hab eigentlich gar keine Zeit, ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich hetz mich ab und schaffe nichts. Ich bin nur noch ein Nervenwrack. Woher nimmst du deine Ruhe, Vater?“

Der Alte kratzt sein linkes Ohr und sagt: „Mein Lieber, hör gut hin. Ich mache es so, es ist ganz einfach: 

Wenn ich schlafe, schlafe ich.

Wenn ich aufstehe, stehe ich auf.

Wenn ich gehe, gehe ich.

Wenn ich esse, esse ich.

Wenn ich arbeite, arbeite ich.

Wenn ich plane, plane ich.

Wenn ich spreche, spreche ich.

Wenn ich höre, höre ich.“

 

Der Sohn fragt: „Was soll dieser Quatsch? Das alles mach ich doch auch. Und trotzdem finde ich keine Ruhe.“ Der Alte kratzt sein linkes Ohr und sagt: „Mein Lieber, hör gut hin, du machst es alles etwas anders:

 

Wenn du schläfst, stehst du schon auf.

Wenn du aufstehst, gehst du schon.

Wenn du gehst, dann isst du schon.

Wenn du isst, dann arbeitest du schon.

Wenn du arbeitest, dann planst du schon.

Wenn du planst, dann sprichst du schon.

Wenn du sprichst, dann hörst du schon.

Wenn du hörst, dann schläfst du schon.“

 

Nach einem Lied von Gerhard Schöne

 

 

 

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