Manche Eltern befürchten, ihr Kind zu überschätzen oder als zu ehrgeizig zu gelten, wenn sie eine überdurchschnittliche Begabung feststellen. Aber jeder Mensch ist einzigartig, und es ist wichtig, jedes Kind in seinen ganz besonderen Stärken und Potenzialen zu fördern. 

Mädchen mit Milchkanne

Bild: Franz Stadlwieser

Wie kann ich mein Kind fördern?
Besonders begabte Kinder werden unzufrieden und unruhig, wenn sie keine Gelegenheit bekommen, ihre Talente zu entfalten. Ein gutes Miteinander von Familie und Schule kann ihnen aber eine förderliche Umgebung bieten, in der sie ihre Begabung ausleben und verwirklichen können. 

Interessen aufgreifen
Biete deinem Kind von klein auf vielfältiges Spielzeug mit vielen Variationsmöglichkeiten an. Du kannst seine Neugier behutsam lenken, es zu Spielen und Bastelarbeiten anregen – aber überlass die Initiative ihm. Deine Angebote sollten sich nach den Interessen und Bedürfnissen des Kindes richten. Die gleiche elterliche Aktivität kann förderlich oder schädigend wirken – je nachdem, ob sie die Interessen des Kindes aufgreift oder eine erzwungene Fördermaßnahme darstellt.

Nimm dir Zeit, die Fragen deines Kindes zu beantworten, wenn es den Dingen auf den Grund gehen will. Eltern sind dafür aber nicht die einzigen Ansprechpartner. Auch Großeltern, ältere FreundInnen oder Bücher können hier sehr hilfreich sein. Fernsehen, Computer und Internet sind für die Interessen hochbegabter Kinder ebenfalls eine Fundgrube. Ein bewusster Umgang mit diesen Medien, mit klaren Grenzen für Zeit und Inhalte ist aber unbedingt notwendig.

Viele Kinder zeigen schon vor der Volksschule ein ausgeprägtes Interesse am Lesen, Schreiben und Rechnen. Keine Angst – dein Kind muss damit nicht bis zur Schule warten. Dass es sich in der ersten Klasse langweilen wird, kann aufgrund der Hochbegabung zwar durchaus sein – aber es macht keinen Sinn, sein natürliches Interesse zu frustrieren, indem du es auf die Schulzeit vertröstest. Wichtig ist jedoch, dass die ersten Lese-, Schreib- und Rechenversuche spielerisch und ohne Leistungsdruck passieren.

Herausforderung Hochbegabung
Hochbegabte Kinder sind so verschieden wie andere Kinder auch. Häufig fordern sie aber ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen von ihren Eltern. Durch ihre scharfe Wahrnehmung und hohe Beobachtungsgabe sind sie oftmals sehr kritisch oder auch übervorsichtig, sogar ängstlich. Sind sie unterfordert und finden sie zu wenig Möglichkeiten, ihre Talente zu entfalten, sind sie häufig unzufrieden, anspruchsvoll und nörglerisch.

Tipp:
Wichtig ist, die hohen intellektuellen Fähigkeiten nicht ständig in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch andere Qualitäten, Eigenschaften und Stärken zu sehen und zu fördern. Zeiten der Muße, des unbeschwerten Spiels und der Entspannung sind für hochbegabte Kinder besonders wichtig! 

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