Alljährlich stehen Eltern zu Schulbeginn erneut vor der Frage: Wohin mit den Kindern nach der Schule, wenn sie selbst länger arbeiten? Eine qualifizierte Nachmittagsbetreuung entlastet die Eltern und bereichert die Kinder.
Eltern haben oft wenig Einblick, wie die Nachmittagsbetreuung an der Schule ihrer Kinder abläuft und welche Möglichkeiten es dafür gibt. In der Regel bestimmen die Bürgermeister, wie eine Nachmittagsbetreuung in den eigenen Schulen organisiert wird. Für Nachmittagsbetreuungen gibt es jedoch verschiedene Anbieter – angefangen bei der Gemeinde (über das Magistrat) bis hin zu gemeinnützigen Vereinen oder das Hilfswerk.
Ein solcher gemeinnütziger Verein ist das Institut für Soziale Kompetenz (ISK). Seit 2012 bietet das ISK Schulworkshops an, in welchen soziale Kompetenz im Fokus liegt. Diese sollten die Klassengemeinschaft stärken und das Klassenklima verbessern. Der Verein entschloss sich, dieses Angebot für Schulen zu entwickeln, da der Aspekt der Gemeinschaftsbildung im regulären Unterricht oft zu kurz kommt.
Sinnvolle Nachmittags-Aktivitäten
Das Angebot schlug ein: Mittlerweile bietet der Verein wöchentliche Workshops sowie Semester-begleitende Nachmittagsprogramme und vollständige Nachmittagsbetreuung an. Die Nachmittagsbetreuung des ISK geht über die reine Beaufsichtigung beim Aufgabemachen oder Spielen hinaus. Pädagogisch geschulte Schulcoaches betreuen die Kinder bis 16 oder 17 Uhr und erstellen gemeinsam mit der Schule ein Angebot an Aktivitäten, welche die Kinder neben dem Essen, Aufgabemachen und gemeinsamen Spielen in Anspruch nehmen können. In manchen Schulen steht nachmittags HipHop auf dem Programm, bei anderen wiederum Kochen, Malen, Trommeln oder Exkursionen. Die Schulen wählen aus einem Pool von über 100 TrainerInnen aus, je nach Interessenslage der SchülerInnen.
„Uns ist wichtig, dass den Kindern am Nachmittag sinnvolle Inhalt geboten werden“, betont Christine Frauenhoffer von ISK. Bei allen Workshops, insbesondere bei den Semester-begleitenden, steht die Entwicklung von Teamwork und sozialer Kompetenz im Mittelpunkt. In Kooperation mit ÖFB-Trainern gibt es Fußball-Gruppen, deren Ziel jedoch nicht ist, SpitzensportlerInnen heranzuziehen, sondern den Teamgeist zu stärken. Genauso beim brandneuen Angebot „Sing4Life“, bei dem ChorleiterInnen nachmittags mit den Kindern und Jugendlichen Gesangsworkshops abhalten – zur Förderung des Miteinanders, des sprachlichen Verständnisses und der Integration. Das Ende des Semesters wollen die Chöre mit einem großen Abschlusskonzert begehen.
„Hinter jedem Workshop steht ein sozialkompetenter Ansatz“, so Frauenhoffer. „Deshalb achten wir besonders auf die Qualifizierung der TrainerInnen.“ Auch eine Semster-begleitende Berufsorientierung für höhere Stufen hat das ISK in petto – in Kooperation mit regionalen Firmen, bei denen die SchülerInnen schnuppern können.
Wenn sich eine Gemeinde entscheidet, an ihrer Schule ISK mit der Nachmittagsbetreuung zu beauftragen, hat sie die Möglichkeit, Vollbetreuung zu wählen, kann aber auch – wenn die Schülerbeaufsichtigung bereits durch eigenes Personal sichergestellt ist – lediglich die TrainerInnen für das Abhalten der qualifizierten Workshops anfordern. Für die qualifizierten Workshops gibt es Förderungen vom Land.