Die Schwangerschaft ist eine Herausforderung für das Bindegewebe.
Erstens, weil hormonelle Veränderungen generell zu einer Auflockerung führen, und zweitens, weil die Haut ein weitaus größeres Volumen umschließen muss als normalerweise. Von Schwangerschaftsstreifen an Po, Busen, Bauch und/oder Oberschenkeln ist in etwa jede zweite Frau betroffen, besonders diejenigen, die ohnehin zu einem schwachen Bindegewebe neigen.
Auch wenn sich die ungeliebten Dehnungsstreifen, die zuerst rosa, dann bläulich sind, und schließlich weiß werden, nur bedingt verhindern lassen: Durch ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und besondere Aufmerksamkeit für die Pflege der Haut kannst du dein Bindegewebe auf jeden Fall unterstützen.
Massagen und Wechselduschen
Trockenbürstenmassagen mit einer Bürste oder einem Massagehandschuh machen nicht nur die Haut elastischer, sondern fördern auch die Durchblutung. Besonders wohltuend sind Ölmassagen, wobei das Öl nach dem Bad oder der Dusche, wenn die Haut noch feucht ist, besonders gut einziehen kann. Dazu verwendet man einfach hochwertiges Oliven-, Sonnenblumen-, Mandel- oder Weizenkeimöl – es gibt aber auch spezielle Pflegeserien für Schwangere. Besonders wohltuend für Mutter und Baby: kreisende Bauchmassagen mit warmem Öl.
Wechselduschen sind gut für die Haut und bringen den Kreislauf in Schwung. Zuerst zwei Minuten warm duschen, dann kalt: Mit der rechten Beinrückseite beginnen (immer von unten nach oben), dann linkes Bein, dann die rechte Armaußenseite, dann die linke, und zuletzt Brust, Bauch und Rücken. Dann wieder zwei Minuten lang das warme Wasser genießen – und nochmal kalt. Danach fühlst du dich wie neugeboren!
Zupfen und Kneten
Eine optimale Vorbeugung gegen Schwangerschaftsstreifen sind Zupf- und Knetmassagen an den Problemzonen. Dafür nimmst du ein Stück Haut zwischen Daumen und Zeigefinger, zupfst es von der Muskulatur weg und knetest es sanft durch. Achtung: Bei vorzeitigen Wehen und gegen Ende der Schwangerschaft nicht mehr durchführen – jetzt sind sanft streichende Berührungen besser. Nach der Geburt ist Zupfen und Kneten natürlich wieder erlaubt – das hilft dem Gewebe, sich wieder zurückzubilden.
Eine genaue Anleitung für die Zupfmassage findest du hier.
Belastung für die Venen
Nicht nur das aufgelockerte Bindegewebe belastet während der Schwangerschaft die Venen. Auch hormonelle Veränderungen, die wachsende Gebärmutter und mangelnde Bewegung können zu Venenstauungen führen. Krampfadern können entstehen oder sich verschlimmern.
- Viel bewegen! Spazieren, Radfahren, Tanzen, Gymnastik, Yoga, Schwimmen, Fußkreisen, Auf- und Abwippen – das alles hilft gegen schwere Beine und beugt Venenproblemen vor.
- Kalte Beingüsse nach dem Duschen oder auch kalte Wadenwickel mit Topfen oder Essig
- Auch untertags öfter mal die Beine hochlegen
- Stütz- oder Kompressionsstrümpfe tragen, vor allem bei längeren Reisen
- Beine massieren, am besten mit kühlendem Massageöl oder Gel – immer von den Fußspitzen weg Richtung Herz