Täglich zweimal – oder doch lieber nach jedem Essen? Mit elektrischen Bürsten oder lieber von Hand? – Viele Eltern sind unsicher, wie die perfekte Zahnpflege für ihren Nachwuchs aussehen sollte. Auch viele Mythen tragen zu dieser Unsicherheit bei – doch nicht jeder Mythos ist gänzlich falsch, wie ein kurzer Check der gängigsten Vorurteile zeigt.
1. Mythos Nuckelflasche
Der Mythos besagt, dass das ständige Saugen an Nuckelflaschen zu Karies im Milchgebiss führt. Das stimmt tatsächlich – vor allem gesüßte Getränke haben oft schlimme Auswirkungen in Form der sogenannten Nuckelflaschenkaries. Deshalb gilt: In der Flasche nur stilles Wasser oder ab und zu einen ungesüßten Tee anbieten. Generell sollten die Kleinen ohnehin so früh wie möglich von der Flasche entwöhnt und an das Trinken aus Bechern herangeführt werden.
2. Mythos Zahnpasta
Verbreitet ist die Annahme, dass die Kleinsten spezielle Kinderzahnpasta zur Zahnreinigung nutzen sollten. Das ist tatsächlich richtig, denn diese Kinderpasten schmecken den Kids nicht nur besser und führen auf diese Weise dazu, dass das Zähneputzen eine „leckere“ Pflicht ist: Sie enthalten auch weniger Fluorid als Erwachsenen-Produkte. Da die Kinder die Zahnpasta häufig ganz oder teilweise hinunterschlucken, ist es deshalb wichtig, dass diese nur Stoffe enthält, die der kleine Körper auch mühelos verkraftet.
3. Mythos Zahnbürsten
Viele Eltern haben Bedenken, ob sich eine elektrische Zahnbürste für die Kleinsten schon eignet, denn landläufig heißt es oft, dass diese Bürsten die Kids überfordern und sogar gefährlich sein können. Doch es ist tatsächlich so, dass Kinder ab drei Jahren problemlos eine elektrische Zahnbürste nutzen können – wenn sie es denn schaffen, die spezielle Putztechnik motorisch zu bewältigen.
4. Mythos Putzfrequenz
Was die Häufigkeit des Putzens angeht, so gilt: Der Mythos vom „Zähneputzen nach jedem Essen“ ist falsch – morgens und abends die Zähnchen gründlich reinigen genügt vollkommen. Dabei brauchen die Kids allerdings auch im fortgeschrittenen Alter oft noch Hilfe, um wirklich sauber zu putzen. So erklärt Zahnarzt und Experte für Kinderzähne Alexander Planert der Praxis Leipziger14.de aus Berlin: “Die meisten Eltern haben ein Gespür dafür, wann das Kind so weit ist, dass kein Nachputzen mehr erforderlich ist. Im Allgemeinen ist das mit etwa zehn Jahren der Fall, wenn das Kind motorisch geschickt genug ist und bereits die Schreibschrift problemlos funktioniert.”
Wie sieht die perfekte Zahnpflege bei Kindern aus – und was können Eltern tun, damit ihr Nachwuchs vor Karies und Zahnfleischproblemen gefeit ist? Bei diesem Thema herrscht viel Unsicherheit, denn zahlreiche Mythen über Kinderzähne geben den Erwachsenen zu denken. Ein paar kleine Fragen an den Zahnarzt zeigt allerdings, dass nicht jedes Vorurteil tatsächlich stimmt. Wer nicht sicher ist sollte demnach beim nächsten Arztbesuch lieber noch einmal nachhaken.