Hustenbär, Hauptmann Fieber oder die Drachengrippe – Märchenerzähler Folke Tegetthoff erklärt in „Hallo, Herr Husten! Guten Tag, Frau Bauchweh!“ für Kinder wunderbar bildhaft, was bei Erkältung und anderen Beschwerden im Körper passiert. Ideale Lektüre, wenn das Kind krank darnieder liegt.
„Schnupfen-SMS“ heißt beispielsweise Folke Tegetthoffs Geschichte zur Erklärung der laufenden Nase. Dabei geben sich Fräulein Nase und Herr Schnupfen einen heftigen Schlagabtausch. Denn Fräulein Nase verbittet sich die Besuche von Herrn Schnupfen. Sie sei schließlich verliebt in Fritz Frischluft, ihren festen Freund. Doch Herr Schnupfen ist da gar nicht so sicher.
Hier ein Auszug:
„Fritz? Den kenne ich. Ein dummer Kerl. Macht so auf frisch und fröhlich und sportlich. Aber wenn Sie ihn wirklich so lieben, warum verstecken Sie sich dann immer wieder vor ihm? Machen die Fenster zu, damit er draußen bleibt! Sitzen stundenlang vor dem Fernseher und dem Computer, anstatt mit dem großartigen Fritz Frischluft draußen herumzutollen.“
Fräulein Nase und Herr Schnupfen im Dialog
Im Zuge des amüsanten Dialogs erfährt das Kind, was es mit den feinen Härchen in der Nase auf sich hat und warum dicker Nasenschleim manchmal sein muss. Es geht in dem Streitgespräch aber auch darum, dass die Gehirnspatzen dem Magen signalisieren könnten, vernünftiges Essen mit vielen Vitaminen aufzunehmen, um Herrn Schnupfen in die Schranken zu verweisen.
In 18 Märchen erzählt Folke Tegetthoff anschaulich mit Hilfe von Gestalten wie der Moderatorin Befee, der „Mir-geht’s-gleich-ein-bisschen-besser-Fee“, den Hirnspatzen, dem Hauptmann Fieber, der Oberwundfeuerwehr oder den Augen-Zwillingen, warum es bei Schnupfen, Fieber, Grippe, Ohrenschmerzen und Bauchweh weh tut. Es wird aber auch für Kinder klar, wie man Krankheiten und Beschwerden weitgehend aus dem Weg gehen kann.
Wenn die Wundfeuerwehr aufmarschiert
In Form der Wundfeuerwehr (Wunde), in Person der Löwenzahnelfe, die das Einnässen erklärt, lässt Tegetthoff weitere gängige Beschwerden und Krankheitsbilder aufmarschieren. Das Kind lernt die kleine „Brechzwergin“ kennen, die keiner mag und die trotzdem stolz ist auf ihre wichtige Aufgabe im Körper. Ist sie es doch, die den Startknopf für das große Brechen drückt, wenn dem Kind ein Essen nicht bekommt.
Bruno Brille bringt dem Kind auf amüsante und informative Weise die Kurzsichtigkeit nahe und der große schwarze Vogel vermag auf Augenhöhe der Kinder zu verdeutlichen, was es heißt, wenn der Opa an Alzheimer leidet.
Witzig, bildhaft und faktenorientiert
Volker Tegetthoff hat für sein Märchenbuch der etwas anderen Art viel recherchiert und baut fachmännisches Wissen und Ratschläge von KinderärztInnen ein, vor allem in die Kurzporträts am Ende der Geschichten. Die lockere und bildhafte Schreibweise machen die Beiträge gleichermaßen unterhaltsam, witzig und informativ für Kinder. Ideale Lektüre, wenn es darum geht, ein krankes Kind im Bett ein bisschen aufzuheitern!
Folke Tegetthoff: Hallo, Herr Husten! Guten Tag, Frau Bauchweh! 18 Märchen, die davon erzählen, warum es wehtut und die helfen, sich ein bisschen besser zu fühlen. Verlag Nymphenburger. München, 2015.