vier Frauen auf dem sofa unterhalten sich

Die gute Freundin verstehen, Bild: Fotolia.com

Körpersprache: Verstehen ohne Worte

Die Sprache des Körpers: Wir denken wenig darüber nach, unser Unterbewusstsein ist aber ständig damit beschäftigt.

Du kommst in einen Raum und wirst von jemandem, den du nicht kennst, begrüßt: Bekommst du einen „Knochenbrecher“ oder einen „feuchten Waschlappen-Handdruck“ ? Schaut dich dein Gegenüber freundlich, skeptisch oder neugierig an? Passt das, was er dir sagt, zu dem, was sein Körper signalisiert? In tausendstel Sekunden registriert unser Gehirn, woran wir sind. Und auch wir selbst können uns kaum verstellen. Ist uns jemand unsympathisch, spiegelt das unser Gesicht wider. Starke Gefühle wie Ekel und Angst, aber auch Freude lassen sich kaum verbergen.

Zeigefinger, Haltung und Distanz

Was wäre dir lieber? Wenn dein Chef mit ausgestrecktem Zeigefinger auf dich zeigt und dir eine Arbeitsanweisung gibt oder wenn er dich mit offenen Handflächen um etwas bittet?

Haltung: Wen hälst du für selbstbewußter: den aufrecht Sitzenden mit klarem Blick oder den in sich Zusammengesunkenen, der nervös mit den Fingern spielt?

Kennst du auch die Menschen, die im Gespräch mit dir immer ein wenig zu nahe kommen? Und immer, wenn du unterbewusst einen Schritt zurück machst, kommen sie nach. Ein Gefühl von zu wenig Distanz und der Wunsch nach „Flucht“ entsteht.

Übrigens: Im persönlichen Gespräch mit Bekannten und FreundInnen wird ein Abstand von einer Armlänge Distanz als angenehm empfunden. Je öffentlicher der Raum, desto mehr Abstand halten wir: Zu Kollegen ist er weiter als zu Freunden. An einer Bushaltestelle wirst du automatisch mehrere Meter Distanz halten.

Wenn wir Menschen begegnen, senden wir immer Signale aus – selbst wenn wir nicht kommunizieren wollen. Zu den am häufigsten genutzten Ausdrucksmöglichkeiten gehören die Gesichtsausdrücke, Gesten, Körperhaltung und -bewegung, Tonfall (schmeichelnd, aggressiv, usw.), Berührungen, Geruch (Schweiß, Parfum, Pheromone), Augenkontakt, interpersonelle Distanz, Kleidung, Frisur.

Der wohl berühmteste Experte für Körpersprache ist Sammy Molcho, ein österreichischer Pantomime, der in ungezählten Vorträgen sein Wissen weitergibt. In seinen Büchern finden sich viele Beispielfotos.

Mutter spricht mit Kind

Mama: Ich will nicht, Bild: pixelio.de

Auch der Linzer August Höglinger hat ein Buch über „Die Sprache des Körpers“ geschrieben.

Kennst du die Situation: Du kommst in einen großen Raum mit einem Konferenztisch. Wo setzt du dich am liebsten hin? Du wirst nicht den Platz mit dem Rücken zur Tür nehmen, du wirst nicht allein vor Kopf sitzen, du wirst dich nicht neben jemanden setzen, den du nicht kennst.

Achte einmal auf dich selbst: Wie ist die Körpersprache im Gespräch mit deinem Kind? Hörst du aufmerksam zu, wendest du dem Kind deinen Körper ganz zu? Schaust du ihm in die Augen, signalisierst du Interesse? Wie hört sich deine Stimme an? Freundlich, genervt, aggressiv oder gelangweilt?

Das alles sind unterbewusste Prozesse, die dir eine Orientierung im sozialen Raum ermöglichen. Es geht immer um Gefühle von Sicherheit, Zuneigung, Dominanz,- Imponier,- oder Balzverhalten.