Im Wald vom Wald lernen ist das Motto der Waldpädagogik. Dabei soll Kindern Naturwissen mit allen Sinnen spielerisch und praktisch vermittelt werden.
Nicht in der Theorie aus dem Bilderbuch oder auf der Schulbank, sondern direkt in der Natur lernen die Kinder in Waldkindergärten, Waldschulen oder bei waldpädagogischen Führungen die Natur kennen. Es geht darum, dass sie ökologische Zusammenhänge möglichst selbst entdecken. Damit soll auch ein Verständnis für den Schutz und die Pflege der Natur beim Nachwuchs geweckt werden.
Natur wichtig für seelische Entwicklung
Gerade in Waldkindergärten geht man davon aus, dass Naturkontakte eine wichtige Voraussetzung sind für eine gesunde seelische Entwicklung von Kindern. Das freie Spiel in der Natur gibt den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. KindergärtnerInnen beobachten, dass Kinder, die regelmäßig im Wald spielen, ausgeglichener sind und mehr Gemeinschaftssinn entwickeln. Zudem beflügelt das Spiel in der freien Natur die Fantasie der Kinder.
Den Wald “be-greifen”
In der Waldpädagogik geht es darum, dass Kinder die Natur und den Wald unmittelbar und mit allen Sinnen “be-greifen”. Dazu kann das Holz ertastet oder der Waldboden barfuß erfühlt werden. Die Kinder lauschen geduldig den Vogelstimmen, kosten Wildkräuter und riechen den würzigen Duft von Baumharz.
Die Waldpädagogik reagiert mit dieser direkten Form der Naturvermittlung auf ein Paradoxon unserer Zeit: Während einerseits in breiten Teilen der Bevölkerung das Umweltbewusstsein stetig ansteigt, nimmt unsere Kenntnis über Vorgänge und Geschehnisse in der Natur ständig ab.
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