Ein sehr empfehlenswertes Buch – herausgegeben von smarticular.net (Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben) – zum Thema Plastiksparen heißt auch ganz genau so „Plastiksparbuch“ – und das, was draufsteht, bekommt man auch und zwar auf prallgefüllten 300 Seiten. Wirklich hilfreich sind die vielen, vielen praktischen Tipps von Wocheneinkauf, über Küche, Körperpflege und Kinder bis zu Ernährung und Haushalt. Sehr nachvollziehbar und keineswegs mit erhobenem Zeigefinger wird unter anderem erklärt, warum Plastik ein Problem ist. Dabei wird dieses in drei Kategorien eingeteilt: Umweltauswirkungen, gesundheitliche Auswirkungen und Ressourcenverbrauch. Wobei der größte Vorteil von Plastik eben auch sein größter Nachteil sei: die lange Haltbarkeit! Die langsam entweichenden Zusätze wie Weichmacher, Färbemittel, Stabilisatoren…, mit denen Kunststoff „veredelt“ wird, nehmen wir über Atmung, Haut und die Nahrung sukzessive in uns auf.

Bedenklich sei auch die relativ geringe Plastik-Recycling-Quote. In Deutschland etwa werden nur fünf bis bestenfalls 20 Prozent der verarbeiteten Kunststoffe recycelt. Dies führt dazu, dass heute etwa sechs Prozent des weltweiten Erdölverbrauchs für Kunststofferzeugnisse benötigt werden. Laut Prognosen, soll dieser Anteil bis 2050 sogar auf über 20 Prozent steigen!

Aber ist Plastik grundsätzlich schlecht? „Eine Forderung nach einem generellen Plastikverbot würde komplett an der gesellschaftlichen Realität vorbeigehen“, heißt es etwa im Buch. „Denn unsere moderne Gesellschaft wäre ohne Kunststoffe in ihrer heutigen Form undenkbar – etwa im medizinischen Bereich oder als Isolationsmaterial im Elektroinstallationsbereich.“ Doch, so liest man, die Probleme begännen dort, wo Plastik massenhaft aus Gründen der Bequemlichkeit verwendet werde, obwohl sinnvolle Alternativen längst verfügbar wären.

Plastikmatrix

Dieses Buch arbeitet mit der sehr einfachen Methodik der Plastikmatrix, um an das Problem Plastiksparen heranzugehen. So werden zwei wesentliche Kriterien betrachtet: das Schadpotenzial sowie die Verfügbarkeit von Alternativen. Anhand dieser Kriterien kannst du ganz leicht deine eigene Matrix aufstellen, in die deine Prioritäten und Bedürfnisse miteinfließen.

In einigen besonders kritischen Bereichen wird empfohlen, komplett auf Plastik zu verzichten: Wie etwa im Lebensmittelbereich, bei Babys und Kleinkindern, bei Wegwerfartikeln…

Die Plastikspartipps in diesem Buch lassen sich in vier Bereiche gliedern:

  1. bewusster, reduzierter Konsum und die Pyramide des nachhaltigen Konsums
  2. plastikarme und plastikfreie Alternativen
  3. selbermachen statt kaufen
  4. andere inspirieren

Was findest du noch alles in diesem Buch? Einfache Anleitungen zum Selbstmachen von Geschirrspülmittel, Zwieback, Mozzarella, Joghurt Fruchtleder, Puddingpulver Aftershave, Haarwachs, Deo, Zahnpulver, Zauberspray-Universalreiniger, Scheuerpulver, Baukasten-Waschmittel, pflegende Salben und Badzusätze, und und und.

Buchtipp: smarticular.net (Hrsg.): Plastiksparbuch. Mehr als 300 nachhaltige Alternativen und Ideen, mit denen wir der Plastikflut entkommen. Business Hub Berlin UG, 2019.

Weiters u.a. erschienen im smarticular-Verlag: Selbermachen statt kaufen (Küche), Selbermachen statt kaufen (Haut&Haar), Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie, Das Natron-Handbuch.

Daniela Christl

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