AD/HS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom. Kinder mit AD/HS können sich weniger gut konzentrieren als Gleichaltrige ohne AD/HS, sind leicht ablenkbar und oftmals chaotisch. Die überdurchschnittliche Impulsivität, die verminderte Fähigkeit zur Selbststeuerung und das Aufmerksamkeitsdefizit zeigen sich unter anderem in folgenden Verhaltensweisen:
Impulsivität
Das Kind
- redet ständig („Sprechdurchfall“), spricht alles aus, was es denkt, ohne dabei die soziale Situation zu beachten
- unterbricht, fällt ständig ins Wort
- ist ungeduldig, kann nicht warten, drängelt sich vor
- hat ein schwach ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein
- neigt zu plötzlichen heftigen Gefühlsausbrüchen, Wutanfällen und Stimmungsschwankungen
Hyperaktivität
Das Kind
- zappelt, hampelt, rutscht unruhig herum, kippelt auf dem Stuhl, verdreht sich
- kann schlecht sitzenbleiben, steht ständig auf
- spricht mit Händen und Füßen
- fingert ständig an irgendetwas herum
Aufmerksamkeitsdefizität
Das Kind
- neigt zum Träumen, zum „in die Luft zu gucken“
- vergisst ständig etwas, ist zerstreut
- ist sehr empfänglich für Reize, wendet sich schnell etwas Neuem zu, hat aber wenig Durchhaltevermögen bei Routineaufgaben
Nicht jedes Kind, das derartige Verhaltensmuster zeigt, ist automatisch ein „AD/HS-Kind“. Alter und Temperament müssen berücksichtigt werden, und ein starker Bewegungsdrang ist häufig einfach Typsache. Die Besonderheit bei Kindern mit AD/HS ist auch nicht das Ausmaß an Bewegung, sondern die starke Unruhe, Ziellosigkeit und Umtriebigkeit dabei.
Wichtig ist, bei betroffenen Kindern nicht nur auf die Defizite und Probleme zu schauen. Viele von ihnen haben eine ganze Reihe von positiven Eigenschaften, Talenten und Potenzialen. Häufig sind Kinder mit AD/HS besonders
- kreativ und fantasievoll
- sensibel
- fürsorglich und hilfsbereit
- interessiert, aufgeweckt und begeisterungsfähig
- flexibel
- fröhlich, witzig und charmant
und außerdem oft weniger nachtragend als andere.
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