Barfuß joggen stärkt die Fußmuskulatur (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de)

Barfuß joggen stärkt die Fußmuskulatur (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de)

Federleicht, verbunden mit der Erde. Barfußlaufen verspricht den natürlichen Laufstil unserer Vorfahren zu imitieren. Beim neuen Trend muss man jedoch auch auf ein paar Dinge achten, damit sich die gesundheitlichen Vorteile voll entfalten können.

Eine günstige und gesunde Alternative für Jogging-Anwärter hat sich in den letzten Jahren aufgetan. Statt hunderte von Euro für teure Joggingschuhe auszugeben, steigen viele mittlerweile auf das Barfußlaufen um. Untersuchungen der Universität der Bundeswehr München haben ergeben, dies die Fußmuskulatur um 30 Prozent mehr kräftigt als das Laufen in Schuhen. Denn wer in Schuhen läuft, prallt vor allem mit den Fersen auf. Barfuß liegt die Belastung mehr auf Vor- und Mittelfuß. Der Fuß federt so den ersten Aufprall ab, das Knie wird weniger stark belastet als beim Schuhträger. Da wir uns beim Barfußlaufen ständig an die Unebenheiten im Boden anpassen müssen, trainieren wird automatisch dadurch die Fußmuskulatur. Diese Muskeln sind wichtig, weil sie das Quer- und Längsgewölbe an der Fußunterseite tragen. Verkümmern die Muskeln dagegen, können sich die Gewölbe absenken. Fehlstellungen wie Platt- oder Senkfüße können die Folge sein.
Zudem ist der Fuß das letzte Glied in der Körperkette. Probleme in der Fußmuskulatur können sich auch auf das Becken und den Rücken auswirken. Die massive Dämpfung durch Schuhe ist oft nicht sinnvoll, da sie die natürlichen Körperfunktionen verkümmern lassen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann mit zügigem Walken beginnen. Beim Übergang zum Joggen ist es wichtig, auf eine kürzere Schrittlänge zu achten und bewusst auf dem Vorderfuß aufzukommen. Wer mehr als viermal in der Woche läuft, ist außerdem gut beraten, den Schuh zunächst nur als Ergänzung zum normalen Laufschuh sehen.
In der Praxis stößt man dabei jedoch schnell an größere Herausforderungen. Auf Schotterwegen oder auf dem Waldboden kann das Laufen vor allem anfangs weh tun, sofern man nicht durch gute Genetik eine dickere Hornhaut hat. Deshalb sollte man klein anfangen. Maximal zwei Mal pro Woche mit nicht mehr als dreißig Minuten wird für den Einstieg empfohlen. Leichter wird der Anfang auch, wenn man auf weichem Boden wie einem Rasen oder am Strand beginnt.
Geeignet ist das Barfußlaufen jedoch nicht für jeden. Wer eine Fehlstellung des Fußgewölbes hat und Einlagen hat, sollte nicht auf Schuhe verzichten und nur nach Konsultation mit dem Orthopäden die Alternative Barfußlaufen in Erwägung ziehen. Sind die Füße aber gesund, ist Barfußlaufen sehr zu empfehlen.

Einen weiteren interessanten Artikel zum Thema “Barfuß gehen” findest du hier.

Manuela Hoflehner

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