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Es ist jedes Jahr eine besondere Zeit, die Zeit vor Weihnachten, in der alles auf das große Fest ausgerichtet ist. Es liegt Spannung und Aufregung in der Luft, damit dies nicht zu viel wird, hier ein paar Tipps für den “besonderen Sonntag” in der Familie.

Vor allem Kinder brauchen kein perfekt durchorganisiertes Weihnachtsfest, bei dem alles wie am Schnürchen läuft und man nachher (wie gerade in einem aktuellen Werbespot) seufzend sagt: „Hätt‘ ma Weihnachten auch wieder geschafft!“

In der Natur ist jetzt die Zeit des Rückzugs, des Ruhegebens, der Stille. Auch uns tut es gut, die lange Liste des „Das muss ich unbedingt noch vor Weihnachten erledigen“ kritisch zu hinterfragen. Es ist nicht schlimm, wenn nicht alles perfekt ist, es ist nur schlimm, wenn man über all dem “Müssen” vergisst, sich Zeit für sich und seine Liebsten zu nehmen. Eine Idee zum gemeinsamen Ruhigwerden in der Adventzeit ist der „besondere Sonntag“.

An jedem Adventsonntag spielt ein Familienmitglied „Ober-Weihnachtwichtel“. Das heißt, der- oder diejenige darf sich an diesem Tag wünschen, was es zu essen gibt, was gespielt wird, was (vor)gelesen wird, welcher Ausflug gemacht wird… Der Sonntag wird reserviert für die Familie und freigeschaufelt von irgendwelchen Verpflichtungen. Im Vorfeld ist es wichtig, dass man den Kindern Möglichkeiten anbietet, damit man sie nicht mit „Was willst du also an deinem (Sonn-)Tag machen?“ überfordert. Schön ist es, wenn man gemeinsam Ideen sammelt.

Je kleiner die Kinder, desto weniger sollte angeboten werden und desto mehr Zeit sollte für einzelnes wie etwa gemeinsames Kekse backen eingeplant werden. Jugendliche kann man vielleicht eher mit einem gemeinsamen Kinobesuch, einem gemeinsamen Fernsehabend mit Popcorn und selbstgemachtem Kinderpunsch, Eislaufen oder einer nächtlichen Wanderung mit Stirnlampe oder Fackeln zum Mitmachen motivieren. Vielleicht finden wir dabei einen besonders schönen Wurzelstock, der gemeinsam heimtransportiert und als Weihnachtskrippe dekoriert wird. Dafür kann man gleich Naturmaterialien im Wald sammeln.

Ein paar einfache Gerichte kann man gemeinsam mit dem Nachwuchs kochen und sich dabei einmal viel Zeit lassen und über viel schmutziges Geschirr lächelnd hinwegsehen. Nur nicht viel Aufwand! Im Vorfeld kann man passende Bücher oder Geschichten sammeln, die gemeinsam (vor)gelesen werden. Vielleicht laden wir einmal Oma und Opa dazu ein, die erzählen, wie bei ihnen früher der Advent gefeiert wurde. Auch die alte Spielekiste wird wieder ausgepackt oder man besorgt sich ein paar neue Spiele und hebt sie für die Adventzeit auf.

Hier ein paar (familienerprobte) Anregungen:
• Qwixx: Ein lustiges, unkompliziertes Würfel-Zahlen-Spiel, für 2-5 Spieler ab 8 Jahren.
• 6nimmt!: Ein einfaches Karten-Anlege-Spiel für 2-10 Spieler ab 8 Jahren.
• Elfer raus!: Der Klassiker unter den Kartenspielen macht immer wieder Spaß, für 2-6 Spieler ab 7 Jahren.
• Wizard: Als Zauberlehrling muss man voraussagen, wie viel Stiche man bekommen wird, für 3-6 Spieler ab 10 Jahren. Die Spiele gibt’s auch im praktischen Kleinformat und lassen sich gut auf (Ski)-Urlaub mitnehmen!

Man könnte an diesen Sonntagen auch anderen etwas Gutes tun: Eine ältere Nachbarin, einen älteren Nachbarn besuchen, der alleine lebt, und ein paar Kekse vorbeibringen. Seine Spielsachen ausmustern und Caritas oder Volkshilfe vorbeibringen. Oder vielleicht fällt euch noch etwas anderes ein?

Eines sollten diese besonderen Sonntage auf keinen Fall sein – ein Zwang zur Familienidylle. Wenn’s mal gar nicht passt, auch gut! Vielleicht genügt es, wenn man sich bei Kerzenlicht zusammenkuschelt und redet, oder einfach gemeinsam schweigt.

 

Daniela Christl

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