Wenn ein Kind häufig nach dem Essen über Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall klagt, nicht richtig wächst und rasch ermüdet, können das Hinweise auf Zöliakie sein. Darunter versteht man die dauerhafte Überempfindlichkeit gegenüber dem in fast allen heimischen Getreidesorten enthaltenen Gluten, also Klebereiweiß. Wir bringen ein leckeres Rezept für einen glutenfreien Kuchen.
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die aufgrund von Konsum glutenhaltiger Lebensmittel ausgelöst wird. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in zahlreichen Getreidesorten wie beispielsweise in Weizen, Dinkel, Grünkern, Kamut, Emmer, Einkorn, Roggen, Triticale, Gerste, Rollgerste und Hafer enthalten ist.
Derzeit ist noch unklar, ob Hafer glutenfrei ist. Die meisten Zöliakiepatienten berichten jedoch, dass sie beim Verzehr von Hafer keine Beschwerden haben. Bei einem gesunden Körper macht Gluten keine Probleme, weshalb der Konsum von glutenhaltigen Lebensmittel nicht vermieden werden muss.
Unterschied zwischen Zöliakie, Sprue und Glutensensitivität
Zöliakie: Wenn die Erkrankung bereits im Kindesalter festgestellt wird, heißt sie Zöliakie. Besonders für Kleinkinder ist es meist recht einfach, sich an die glutenfreie Diät zu gewöhnen.
Sprue: Oftmals anders sieht es aus, wenn die Erkrankung im Erwachsenenalter erst diagnostiziert wird. Die Krankheit wird dann als Sprue bezeichnet. Erwachsene gewöhnen sich manchmal schwer an die neuen glutenfreien Lebensmittel. In vielen Ländern wird jedoch kein Unterschied zwischen Sprue und Zöliakie gemacht.
Glutensensitivität: Bei manchen Personen tritt eine vorübergehende Überempfindlichkeit bei Weizenprodukten auf, die sich nach reduziertem Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln wieder bessern kann.
Häufigste Symptome bei Zöliakie
• Gewichtsverlust
• Aufgeblähter Bauch
• Extreme Blähungen und Bauchkrämpfe
• Verstopfung
• Übelkeit und Erbrechen
• Appetitlosigkeit
• Schlaffe Muskel/ Muskelschmerzen/ Gelenksschmerzen
• Eisenmangelanämie
• Müdigkeit
Behandlung der Zöliakie
Die einzige Therapie ist derzeit eine Ernährungsumstellung, wobei komplett auf glutenhaltige Lebensmittel verzichtet werden muss. In vielen Lebensmitteln ist oft versteckt Gluten enthalten, wie beispielsweise in diversen Fertigprodukten, Ketchup, Brotaufstriche, Puddingpulver, Bindemittel, Senf…
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Zöliakiekranke auf Verpackungshinweise der Lebensmittel achten. Erst wenn das internationale Glutenfrei-Symbol auf der Verpackung abgebildet ist, kann man sicher davon ausgehen, dass das Lebensmittel auch wirklich keine Gluten enthält. Glutenfreie Getreidesorten und Pseudogetreide können Zöliakiebetroffene ohne Bedenken zu sich nehmen. Einige Beispiele dafür sind Hirse, Teff, Mais, Reis, Buchweizen, Amaranth und Quinoa.
Rezept für glutenfreies Dessert: Saftiger Schokokuchen aus Kidneybohnen
– 40 g geriebene Mandeln
– 30 g Kokosöl
– 60 g Mandelmus
– 3 Eier
– 120 g Agavendicksaft
– 30 g Kakaopulver ungesüßt
– 4 EL Kokosflocken
– 1 Prise Salz
– 1 Hand voll Haselnüsse zum verzieren
1. Backrohr auf 160 C Umluft vorheizen. Die Kidneybohnen fein pürieren. Die Eier trennen und das Eiklar steif schlagen.
2. Danach die restlichen Zutaten in die Schüssel mit den pürierten Kidneybohnen geben (inklusive Eigelb) und alles gut vermengen. Anschließend den Eischnee unterheben.
3. Eine Kastenform mit Kokosöl ausstreichen oder mit Backpapier auslegen und die Masse hineingießen.
4. Zum Schluss noch mit Haselnüsse bestreuen und dann 50 bis 60 Minuten im Ofen backen.
5. Den Kuchen nun unbedingt mindestens 15 Minuten in der Form zum auskühlen lassen.
Anna Kaufmann