Nicht jedes Plastik ist für die Gesundheit in gleichem Maße gefährlich. Wie Eltern erkennen, welche Plastikarten sie speziell meiden sollten.
Vor allem mit Kinder fällt es oft schwer, Plastik komplett aus dem Alltag zu reduzieren. Kurz passt man nicht auf, schon fliegt das Geschirr durch die Gegend – was zwar manchmal eine Sauerei verursacht, aber bei Plastiktellern zumindest keine Scherben. Snacks sind in Plastik verpackt, Schnuller sind aus Plastik, genauso Spielsachen.
Doch: Manches Plastik sondert mehr Weichmacher ab als anderes. Um das schädlichere Plastik zu erkennen, gibt es einen Trick: In den Dreiecks-förmigen Pfeilen, die auf jedem Plastikprodukt sind, stehen Zahlen. Diese „Recyclingcodes“ geben die Recycling-Kategorie an – und gleichzeitig die Plastiksorte. Anhand der Zahlen kann man erkennen, ob es sich um besonders schädliches Plastik handelt.
Die Zahlen, auf die Eltern speziell achten sollen, sind 3, 6 und 7. Befindet sich keine Kennzeichnung auf dem Produkt, sollte man es nicht kaufen. Oft ist der Recyclingcode etwas versteckt, z.B. auf der Unterseite.
Finger weg von diesen Zahlen
PVC hat die Nummer 3. Es befindet sich in Beißringen, Spielsachen, Plastikvorhängen, Essensverpackung und Kosmetik – aber auch Bodenbelägen, Schläuchen und Dichtungen. PVC sondert Weichmacher ab (Phathalate), die als „endokrine Disruptoren“ fungieren – das heißt, sie beeinflussen den Hormonspiegel. Einige Weichmacher sind in Europa bereits verboten, da sie zu Verhaltensstörungen und Entwicklungsdefiziten führen können.
Polystyrene bzw. Styropore haben die Nummer 6. Sie befinden sich in Einweg-Geschirr, wie z.B. To-go-Bechern, sowie in Aufbewahrungs-Boxen. Wird das Geschirr erhitzt, sondert es Giftstoffe ab (Styrol – auch im Zigarettenrauch zu finden), die über das Essen in den Verdauungstrakt gelangen. Styrol wird mit Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es keine eindeutigen Studien darüber, wie sich geringe Mengen an Styrol, das über die Nahrung aufgenommen wurde, auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen auswirken.
Nummer 7 steht für verschiedene Plastiksorten. Es befindet sich auf Babyfläschchen, Wasserflaschen, Mikrowellengeschirr, Kassenzettel, Beschichtungen, etc. Manche davon enthalten Bisphenol A (BPA), das in den Hormonspiegel des Menschen eingreift. Biologisch abbaubare Stoffe werden ebenfalls mit 07 gekennzeichnet. Diese Stoffe sind oft etwas besser als andere Kunststoffarten, wenn möglich sollte aber auch darauf verzichtet werden.
Besser plastikfrei
Im Idealfall ersetzt man natürlich die Plastikprodukte mit sicheren Alternativen aus Edelstahl, Glas (zur Aufbewahrung) oder Holz (Bambus). Geschirr gibt es auch aus Edelstahl – die „kindersichere“ Alternative zum Porzellanteller und Trinkglas.
Manuela Hoflehner