Gründlich die Haare durchzukämmen ist das Einzige, das hilft, wenn dem Kind die Laus über die Leber gelaufen ist. (Foto: Hilde Vogtländer/pixelio.de)

Gründlich die Haare durchzukämmen ist das Einzige, das hilft, wenn dem Kind die Laus über die Leber gelaufen ist. (Foto: Hilde Vogtländer/pixelio.de)

Was tun, wenn sich die Kinder Läuse in den Kopf gesetzt haben? Kopfläuse, um es genau zu nehmen. Jedes dritte Kind kommt zumindest einmal in der Kindergarten- und Schulkarriere mit Kopfläusen in Kontakt. Die Tierchen sind harmlos, aber lästig. Tipps gegen Kopfläuse.

In vielen Schulen und Kindergärten wird regelmäßig Kopflausalarm ausgerufen. Kein Grund zur Sorge, allerdings muss man sich gründlich an die Sache machen, um die Kinder erfolgreich zu ent-lausen, wenn die Kopfläuse sie gepackt haben. Zu finden sind die Läuse nicht so leicht. Mit dem Auge sind sie fast nicht zu entdecken. Leichter tut man sich mit einer Lupe. Am häufigsten findet man jedoch nicht die Läuse, sondern die Eier und leeren Eihüllen – die so genannten Nissen. Diese sind rund einen Millimeter groß, rundlich, weiß-grau und kleben an den Haaren fest. Man unterscheidet sie von Schuppen, da sie sich nicht ausschütteln lassen. Verräterisch sind auch die Bissspuren als blutige Punkte auf der Kopfhaut.
Wenn die Kinder Kopfläuse haben, ist eines dabei ganz wichtig: Hände weg von Sprays oder Mitteln mit Insektiziden. Erstere verteilen die Inhaltsstoffe nur unnötig in der Luft, und zweitere reizen Augen und Schleimhaut, können Allergien auslösen und bei empfindlichen Personen auch Asthma- oder Krampfanfälle oder Nervenschädigungen hervorrufen. Läusen haben dagegen sogar schon Resistenzen entwickelt.

Was stattdessen hilft, ist eine einfache Essig-Rinse, Mayonnaise oder Shampoos auf Ölbasis, z.B. mit Soja- oder Kokosöl. Das darin enthaltene Öl erstickt die Läuse.

Essigspülung
5%igen Haushaltsessig mit lauwarmem Wasser 1:1 mischen und in die Kopfhaut und in das Haar einmassieren. Dann den Kopf mit einem in Essigwasser getränkten Handtuch umwickeln. Nach 1 Stunde kann man die toten Läuse und Nissen auskämmen.

Mayonnaise
Reichlich 80%ige Mayonnaise auf die Haare auftragen und ca. 2 Stunden einwirken lassen.  Anschließend gut ausspülen und mit normalem Shampoo auswaschen. Danach die Haare mit Läusekamm gut durchfrisieren.

Bei allen Methoden ist das Um und Auf, die Läuse mit einem Läusekamm gründlich auszukämmen. Der Läusekamm ist ein feiner Metallkamm mit langen Zinken. Je länger die Haare sind, desto länger sollten auch die Zinken sein.
Mit einem Mal ist es leider nicht getan. Nach 5, 10, 13 und 17 Tagen sollte um sicher zu gehen noch einmal nass ausgekämmt werden. Denn die Eier werden bei der Behandlung nicht abgetötet und es schlüpfen wieder Läuse. Nach dem Gebrauch sollte man den Kamm in den Gefrierschrank legen. Dort sterben die Tiere innerhalb eines Tages.

Um Haustiere, Möbel oder das Bett muss man sich keine Sorgen machen. Wenn Kuscheltiere und Textilien drei Tage lang verräumt werden, geht von ihnen keine Lausgefahr mehr aus. Denn spätestens nach 55 Stunden sind die Läuse verhungert. Auch Polstermöbel und Matratzen brauchen keine Desinfektion. Und Haustiere sind generell keine Überträger, da Kopfläuse nur Menschen befallen.
Auch braucht man sich nicht stressen, wenn die Kinder Kopfläuse haben – entgegen geläufiger Meinung sind Kopfläuse kein Zeichen für mangelnde Hygiene. Läuse fühlen sich auch auf dem saubersten Kopf wohl (weshalb häufiges Haare-Waschen genauso wenig hilft).
Für Kopflausbefall gibt übrigens keine Meldepflicht. Die Schule und andere Eltern sind jedoch dankbar, wenn sie gewarnt werden. So lässt es sich einer kleinen Kopflaus-Epidemie nämlich leichter vorbeugen.

 

Manuela Hoflehner