Die Nerven liegen blank
“Ständig schlechte Laune, ständig Pöbeleien mir gegenüber. Er kommt und geht, wann er will. Es ist kein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen, er zieht alles ins Lächerliche. Aufgaben muss man ihm mehrmals stellen, er vergisst sie ständig. Türen werden geknallt. Es ist echt schwierig, da immer ruhig zu bleiben. Ich weiß – alles, was er jetzt braucht, ist Liebe und Zuwendung – aber wie soll das gehen, wenn ein Mensch so kotzbrockig ist?”
So schreibt die alleinerziehende Mutter Dadefana in einem Online-Forum zum Thema Alleinerziehend über ihren 13-jährigen Sohn.
Auch die alleinerziehenden Mütter in dem Dokumentarfilm „Mütter und Töchter“ ringen täglich mit ihren guten Vorsätzen in der Erziehung. Die Gespräche zwischen Mutter und Tochter enden meist mit genervten Blicken und der unausgesprochenen Erkenntnis: „Mama, du bist einfach nur peinlich.“
Das schmerzt. Das schmerzt vor allem, wenn du keinen Partner hast, der die Hälfte der Sorgen mittragen kann. Alleinerziehende sind in der besonderen Rolle, für alles allein verantwortlich zu sein. Nach einem langen Arbeitstag ist dann daheim keine Entspannung angesagt, sondern Einkäufe, Hausarbeit und oft auch noch Streit mit dem Nachwuchs.
In der Pubertät beginnt das Abgrenzen und Loslassen
Wer sich als Alleinerziehende einen festen Familienzusammenhalt wünscht und stattdessen erlebt, wie die Familie auseinanderbricht, braucht Durchhaltevermögen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Familien bekommt der alleinerziehendeVater oder die alleinerziehende Mutter die ganze Wucht des neurologischen Ausnahmezustandes ihrer Kinder alleine ab.
Wie du mit der Krise am besten umgehst, erfährst du im Interview mit Ursula Schildmair vom Linzer Verein „Alleinerziehend“ zum Download.
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