“Ich hab aber keine Lust!” – “Immer haben wir sooo viel auf!” – “Mama, kannst du mir helfen?” Das kennen viele Eltern – den täglichen Frust mit den Hausaufgaben. Oft entwickelt sich daraus eine Negativspirale: Durch Stress und Druck wird das Hausaufgaben-Machen zu einer unangenehmen Erfahrung, und beim nächsten Mal ist die Motivation noch weiter im Keller.
Optimalerweise machen Schulkinder ihre Hausübungen ohne Hilfe der Eltern. Schließlich soll die Lehrkraft überprüfen können, ob das Kind den Stoff verstanden hat und selbstständig anwenden kann. Dieser Idealfall ist aber in den meisten Familien eher ein Wunschtraum. Rund 9 von 10 Eltern helfen ihren Kindern regelmäßig bei den Aufgaben. Der Grünschnabel hat Tipps und Anregungen zusammengestellt, die den Hausaufgaben-Stress verringern und die Freude am Lernen wieder aufleben lassen.
Hier erfährst du, wie du durch gezieltes Lob und andere Strategien die Motivation langfristig steigern kannst:
Hausaufgaben: Mit der richtigen Motivation geht vieles leichter!
Umgang mit Widerständen und Konflikten
Widerstand, Unlust und Zornausbrüche sind in vielen Familien an der Tagesordnung, wenn es um die Hausübungen geht. Lass dich nicht auf langwierige Diskussionen ein und lass Widerstand ins Leere laufen! Formuliere klar und unmissverständlich, was du von deinem Kind erwartest. Gib nur wenige, dafür aber sehr konkrete Anweisungen und achte konsequent darauf, dass sie eingehalten werden. Stell dazu Blick- und wenn möglich auch Körperkontakt her, indem du deinem Kind zum Beispiel die Hand auf die Schulter legst. Drücke deine Anerkennung aus, wenn dein Kind deine Anweisung befolgt hat!
Aufmerksamkeitsdauer nicht überschätzen – früh genug Pausen einplanen
Häufig überschätzen Erwachsene die Aufmerksamkeitsdauer von Kindern. Bei 7- bis 10-Jährigen beträgt sie in der Regel nicht mehr als 20 Minuten! Plane schon Pausen ein, bevor dein Kind müde oder unkonzentriert wird! Dann reichen oft wenige Minuten, in denen das Kind etwas trinken, einen Apfel essen oder kurz auf dem Trampolin hüpfen kann. Und schon geht es erholt und konzentriert in die nächste kurze Lerneinheit!
Rechtzeitig wiederholen!
Die Vergessenskurve verläuft zuerst sehr steil und flacht dann ab. Das bedeutet: Je früher der Lernstoff wiederholt wird, desto besser! Das bringt außerdem viele kleine Erfolgserlebnisse.
Mit allen Sinnen aktiv lernen
Lerninhalte werden besser aufgenommen, wenn dafür mehrere Sinneskanäle benutzt werden, und wenn die Aufnahme aktiv erfolgt. Das bedeutet zum Beispiel: beim Lernen wichtige Wörter unterstreichen, Reime bilden, jemandem etwas über das Gelernte erzählen oder miteinander diskutieren, sich überlegen, welche Prüfungsfragen der/die Lehrer/in stellen könnte, ein Plakat zeichnen, Eselsbrücken bauen….Die Lernerfahrung auf diese Weise zu vertiefen bringt weit mehr, als Druck auszuüben und das Kind dazu anzuhalten, sich anzustrengen.
Eine förderliche Umgebung schaffen
Viele Kinder machen ihre Hausübungen gerne in der Nähe der Eltern, zum Beispiel am Küchentisch oder im Arbeitsraum. Manche mögen es, wenn rundherum etwas los ist, andere brauchen absolute Stille, um sich zu konzentrieren. Probier’ einfach verschiedene Szenarien aus und beobachte, wo es deinem Kind am leichtesten fällt, bei der Sache zu bleiben. Die Umgebung sollte jedenfalls nicht allzu viel Ablenkung bieten – herumliegendes Spielzeug, Nintendo, ein laufender Fernseher etc. sind äußerst ungünstig!
In diesem Video erfährst du, wie du deinem Kind helfen kannst, sich besser zu konzentrieren.