Wir alle kennen und nutzen Rituale in unserem Tagesablauf, aber nur selten machen wir uns ihren Wert bewusst oder setzen sie gezielt ein. Ob beim Mittagessen ein sinniger Spruch mit Händereichen gesprochen wird oder beim Zubettgehen die Mama ein Pixibuch vorliest. Ob am Weihnachtsabend Papa mit den Kindern immer den Weihnachtsbaum besorgt oder Sonntags nachmittags immer Karten gespielt wird, alle diese Rituale haben einen festen Platz im Familienleben.
Für Kleinkinder beginnt der Morgen im Kindergarten oft mit dem Sesselkreis. Die Botschaft ist: Du bist Teil unserer Gruppe und wir sind eine tolle Gruppe. Auch der ritualisierte Ablauf vom Geburtstagsfest gibt dem Kind das Gefühl, wichtig, geliebt und anerkannt zu sein.
Alles, was sich regelmäßig wiederholt und bestimmte Ereignisse im Tagesablauf, Wochenrhythmus oder Jahreskreislauf begleitet, gibt Kindern Sicherheit. Dabei spielt die Inszenierung eine Rolle.
Hier wird die Hektik des Alltags unterbrochen. In der Fülle der Eindrücke ist es gut, wenn man sich auf etwas verlassen kann. Rituale stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und erleichtern Kindern das Verständnis für Regeln. Wenn die Mama während des Zähneputzens am Abend immer eine lustige Geschichte erzählt, wird das Kind sich dem nicht verweigern. Dass man mit dem Essen wartet, bis alle bereit sind, wird durch das Händereichen erleichtert.
Auch Feste wie Weihnachten sind in fast jeder Familie von Ritualen begleitet. Doch das muss nicht immer befriedigend sein. Wenn alte Gewohnheiten zu neuen Lebensumständen nicht mehr passen, dann darf man sich von ihnen verabschieden. Wie man solche Rituale hinterfragt und neu gestaltet, erläutert Michael Schnabel in seinem Online-Artikel.
Kinder im Alltag mit Ritualen unterstützen und begleiten
von Bela Bingel, Christel Langlotz
Die schönsten Rituale für Kinder
von Catharina Salamander, Petra Kunze