LegasthenikerInnen fordern Eltern und LehrerInnen gleichermaßen.
Buchstaben werden weggelassen und verdreht, Wörter werden immer wieder anders geschrieben, das Gelesene wird oft nicht verstanden.
LegasthenikerInnen lesen langsam und stockend und verlieren immer wieder die Zeile im Text. Sie verstehen oft den Sinn eines Textes nicht und können diesen daher auch nicht richtig wiedergeben.
Etwa 4% der Bevölkerung sind von dieser Teilleistungsschwäche betroffen. Durch eine Störung in der Wahrnehmungsverarbeitung kommt die gelesene Botschaft im Zentralnervensystem falsch an.
Viele Kinder haben anfangs Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Das ist nichts Beunruhigendes. Wenn sich diese Schwierigkeiten allerdings nicht bessern und lange andauern, muss die Ursache dafür herausgefunden werden. Die Schreib-Leseschwäche kann auch durch psychische Belastungen, durch Fehlsichtigkeit, Gehörschaden oder einem niedrigen Intelligenzgrad bedingt sein.
Eine genaue Diagnose ist notwendig!
AnsprechpartnerInnen dafür sind die SchulpsychologenInnen in den Schulen, bzw. klinische PsychologenInnen.
Eltern sollten hier selbst aktiv werden und sich nicht nur auf die LehrerIn verlassen. Viele LehrerInnen erkennen zwar die Schreib-Leseschwäche als Teilleistungsschwäche, sind jedoch im stressigen Schulalltag oft nicht in der Lage, damit auch umzugehen.
Legasthenie (Schreib-Leseschwäche) ist keine Tragödie – wichtig ist aber eine möglichste frühe Erkennung.
Mit einer gezielten Förderung bekommen fast alle LegasthenikerInnen ihre Schwäche gut in den Griff. Verschiedene Dinge müssen eintrainiert werden. Das funktioniert leichter, bevor die Hirnreife im Alter von 12 – 13 Jahren abgeschlossen ist.
Wenn du dir als Elternteil Sorgen machst, dass dein Kind betroffen sein könnte,
wende dich bitte an eine erfahrene Psychologin oder einen Psychologen.
Bedenke:
Fast jeder von uns hat irgendeine Form der Teilleistungsschwäche. Im Rechnen, im Zeichnen, im Singen, im Turnen, in irgendeinem anderen Bereich oder eben im Lesen und Schreiben, das allerdings in unserer Gesellschaft als besonders wichtig angesehen wird.
Benachteiligung vermeiden
Die Beeinträchtigung des Schülers muss bei der Leistungsbeurteilung berücksichtigt werden. Das Bundesministerium für Unterricht hat dazu eine genaue Regelung festgelegt.
In Deutsch darf die Rechtschreibung nur eine Komponente der endgültigen Zensur ausmachen und darf bei Legasthenie nicht zu einer schlechteren Beurteilung führen.
Die Schulverwaltung mahnt, verantwortungsbewusst abzuwägen, inwieweit nur ein einzelner Leistungsbereich – nämlich die Schreibrichtigkeit – bestimmend für die gesamte Bildungs- und Berufslaufbahn eines jungen Menschen sein soll.
Allerdings wird von SchülerInnen weiterführender Schulen erwartet, dass sie mithilfe von Rechtschreibprogrammen ihrer Computer für eine korrekte Rechtschreibung sorgen. Im Einzelfall sollen betroffene SchülerInnen bei Schularbeiten einen PC benutzen dürfen. Die Regelung im Wortlaut findest du hier.
Laut Erlass des Landesschulrates A3-23-1/4-11 vom 03. März 2011 verfügen folgende Institutionen über die fachlichen Qualitätskriterien für eine Legasthenie-Diagnostik:
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Institut für Sinnes- und Sprachneurologie
4021 Linz, Bischofstraße 11, Tel. 0732/7897-24900
Landes-Frauen- und Kinderklinik, Abteilung Kinder- und Jugendneuropsychiatrie
4020 Linz, Krankenhausstraße 26-30, Tel. 050 554/63-25130
Wagner-Jauregg Krankenhaus, Abteilung Jugendpsychiatrie
4020 Linz, Wagner-Jauregg-Weg 15, Tel. 050 554/62-25100
Krankenhaus Steyr, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
4400 Steyr, Sierningerstraße 170, Tel. 050 554/66-24801
Krankenhaus Vöcklabruck, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
4840 Vöcklabruck, Dr.-Wilhelm-Bock-Straße 1, Tel. 050 554/71-24842
Institut für Familien- und Jugendberatung der Stadt Linz,
4040 Linz, Rudolfstraße 18, Tel. 0732/7070-2700 (nur für Linz)
Zentrum Spattstraße, Familien- und Erziehungsberatung,
4030 Linz, Willingerstraße 21, Tel. 0732/34 92 71-0
Institut Legasthenie, OÖ Hilfswerk GmbH,
4020 Linz, Teuflstraße 7, Tel. 0732/90 80 55
Ambulatorium St. Isidor der Caritas der Diözese Linz,
4060 Leonding, St. Isidor 6, Tel. 0732/6791-7305
Kinderhilfswerk
4020 Linz, Stifterstraße 28, Tel. 0732/791617
Bezirk Linz
Mag. Beate Graf
4020 Linz, Johann-Konrad-Vogel-Straße 13, Tel. 0732/770561, 0664/4881120
Bezirk Urfahr-Umgebung
Dr. Herwig Prorok
4040 Linz, Aubergstraße 8, Tel. 0676/5569723
Bezirk Rohrbach
MMag. Gernot Schauer
4150 Rohrbach, Akademiestraße 15 und
4113 St. Martin/Mühlkreis, Gaisberg 30, Tel. 0699/17232372
Weitere Fragen?
Schulpsychologische Beratungsstelle beim LSR-OÖ
Sonnensteinstraße 20, 4040 Linz, Tel. 0732/7071-0
Auch auf der Homepage des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst gibt’s eine Reihe von
Infos und interessante Broschüren
„Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist.“
Joseph Addison (1672-1719),