Die richtige Raumbeleuchtung kann darüber entscheiden, ob sich die ganze Familie heimelig wohl fühlt oder nie ganz zur Ruhe kommt.
Licht gehört zu den wichtigen Faktoren, die unseren Organismus beeinflussen und aufleben lassen können. Jedoch können wir uns in unserem gefüllten Tagesablauf schon glücklich schätzen, wenn wir nur eine halbe Stunde bewusst ans Sonnenlicht gehen können. Meistens ist aber nicht einmal dies möglich, und wir verbringen einen Großteil des lichterfüllten Tages in Räumen – zu Hause, in der Arbeit, der Uni, Schule, etc.
Das Licht, das wir dort in uns aufnehmen, ist zwar weniger wünschenswert als Sonnenlicht, jedoch können wir durch gezielte Gestaltung der Raumbeleuchtung unserem Körper auch etwas Gutes tun indem wir das Licht den Aktivitäten anpassen, denen wir uns gerade hingeben. Oft ist es der Fall, dass für konzentriertes Arbeiten zu schwaches Licht verwendet wird. Dies führt zu Ermüdung, einer höheren Fehlerquote und vermehrten Arbeitsunfällen. Im Vergleich dazu steigt die Arbeitsleistung und der Elan, mit dem man sich ans Werk macht, bei guter Beleuchtung deutlich an.
Doch erst ein paar Infos zu natürlichem Tageslicht:
Licht beinhaltet verschiedene Farbbereiche. Die Lichtfarbe der Sonne ändert sich über den Erdentag hinweg – so erscheint es z.B. bei Sonnenaufgang rötlicher. Im natürlichen Sonnenlicht sind alle Farbbereiche annähernd gleich stark vertreten, mit einem Hang zum blauen Farbbereich. Die Lichtstärke beträgt ungefähr 5800 Kelvin.
Die handelsüblichen Leuchtkörper versuchen – mehr oder weniger stark bemüht und erfolgreich – das Tageslicht zu imitieren.
Die meisten weisen jedoch einige Defizite verglichen mit Sonnenlicht auf:
– Glühlampen und Halogenlicht haben einen hohen Rotanteil, jedoch fast kein Blau, und leuchten mit rund 2700 Kelvin. Dies erinnert an Lagerfeuerlicht oder das Licht des Sonnenuntergangs. Dieses warme Licht wirkt gemütlich und einschläfernd. Sie haben eine geringe Lichtausbeute, da 97% der Energie in Wärme umgewandelt wird.
– Energiesparlampen weisen niedrige Farbspitzen auf, sowie einen höheren Blau- als Rotanteil, was dem Tageslicht nahe kommt. Dadurch, dass sie durch die Farbspitzen definiert werden (und nicht durch eine gleichmäßige Farbkurve) gibt es jedoch noch immer deutliche Unterschiede zum natürlichen Sonnenlicht. Daher werden Farben nicht korrekt dargestellt und es kann zu Problemen bei Sehaufgaben und Farberkennung kommen.
Energiesparlampen haben weiters eine lange Brenndauer und sind in Lichtfarben von 2300 bis 7000 Kelvin erhältlich. Aufgrund des Quecksilbergehalts sind Energiesparlampen gesundheitlich und ökologisch bedenklich. Sie müssen fachgerecht entsorgt werden und dürfen Energiesparlampen nicht im Hausmüll landen!
– Vollspektrumlampen enthalten in ihrem Farbmuster auch die Farbanteile, die, da sie vom menschlichen Auge großteils nicht wahrgenommen werden, in Energiesparlampen fehlen. Sie imitieren das Mittagslicht am besten, weshalb durch sie eine sehr gute Farbwidergabe erreicht wird. Sie strahlen mit rund 6500 Kelvin und werden als gesundheitsfördernd beworben. Die Licht- und Farbwechsel des Tagesablaufes geben sie jedoch nicht wider.
Dies eröffnet einige Wege, die eigene Raumbeleuchtung zu gestalten. Denn wichtig ist: Tageslicht sollte nicht als Allheilmittel gesehen werden. Jedes Leuchtmittel ist sinnvoll, nur sein Einsatz kann falsch sein.
So soll für Wohn- und Schlafräume warmes Licht verwendet werden (etwa 2700 Kelvin), da kaltes Licht zu Schlafproblemen führen kann. Für Arbeitsräume und Räume, in denen Aktivität vorherrschen soll, ist Tageslicht bzw. kaltes Licht ideal, da es belebend wirkt.
Auch sollte man beachten, dass das Beleuchtungsniveau abhängig vom Lebensalter ist; in den jungen Jahren hat man weniger Lichtenergiebedarf als im Alter. Auch nimmt die Blendempfindlichkeit zu.
Einige Hinweise zur Raumbeleuchtung:
– Eine gleichmäßige Ausleuchtung ist nicht immer wünschenswert, da sie Orientierungslosigkeit vermittelt. Ein vielfach genutzter Raum sollte daher eine Grundbeleuchtung haben, sowie die Möglichkeit geben weitere Lichtakzente zu setzen.
– Zwar sind in der Decke installierte Spots, die auf den Boden strahlen, seit einiger Zeit in Mode, jedoch verursachen sie, dass die Decke dunkel bleibt. Dies erzeugt eine Höhlenstimmung und erinnert an das Licht bei Sonnenuntergang oder an bewölkten Tagen – was sich in der Stimmung der im Raum befindlichen Menschen widerspiegelt. Besser ist es, die Decke indirekt zu beleuchten.
– Bei längerem, konzentriertem Blick auf einzelne Flächen (Fernsehen, Computerarbeit, Lesen) sollte es keinen zu starken Kontrast zwischen der Fläche und der unmittelbaren Raumumgebung geben, da sonst das Auge schnell ermüdet. Schwache Leuchten hinter dem Fernseher/Computer, sowie eine Leselampe, die auch die Umgebung leicht ausleuchtet, sind ideal.
– Spiegel (z.B. im Bad) beleuchtet man am besten gleichmäßig durch beidseitig angebrachte Leuchten, so dass keine störenden Schatten ins Gesicht geworfen werden.
– Auch in der Küche sollten zusätzlich zur Grundbeleuchtung die Arbeitsflächen durch starkes Licht ausgeleuchtet werden – so, dass man nicht im eigenen Schatten arbeitet.
So sollte man die Räume, die man regelmäßig in seinem Tageswandel aufsucht, bewusst auf ihre Beleuchtung hin betrachten und versuchen, sie den in ihnen verrichteten Tätigkeiten anzupassen – und immer dort für Veränderungen offen sein, wo es nötig ist.