Martin Danner, der sich in Gallneukirchen bei verschiedenen Projekten engagiert, hat den “Guten Garten Gallneukirchen” mitgegründet.Bei dem Projekt machen inzwischen rund 30 Gärtnerinnen und Gärtner mit. Grünschnabel hat nachgefragt:

 

Blumentopf mit Schild "Ein Gruss vom Guten Garten"

Ein Gruss aus dem Guten Garten

Wann und wie ist das Projekt entstanden?

Wir haben 2009 im Rahmen der Initiative „Gute Ideen für ein gutes Leben“ die ersten Pläne geschmiedet. Ein Bauer hat uns einen Grund mit 2.000 m² zur Pacht angeboten. Der Grund liegt recht zentral in einem Grünzug neben der Gusen. Es war uns auch wichtig, dass den Garten jeder mit dem Rad erreichen kann. Zuerst haben wir ein Personenkomitee mit sieben Parteien gegründet. Im zweiten Jahr haben wir dann einen zehnjährigen Pachtvertrag mit dem Bauer abgeschlossen und einen Verein gegründet.

Aus welchen Motiven wollten die Mitglieder mitmachen?

Gemütliches Beisammensein im Gemeinschaftsgarten

Gemütliches Beisammensein

Die meisten wohnen in Wohnungen ohne Garten und wollen günstig selbst gesundes Gemüse anbauen. Wichtig ist uns allen aber auch der Gemeinschaftsgedanke. Wir kommen vor allem im Sommer fast jeden Abend zusammen, oft wird gefeiert. Neben den Einzelparzellen haben wir eine große Wiese zum Spielen, eine Feuerstelle, einen Wohnwagen.

Was wird angebaut?

Jede „Partei“ hat 30m² Eigengarten. Da werden Karotten, Zwiebeln, Erbsen, Ruccola, Mais, Salat, Blumen und Kräuter angebaut. Gemeinsam bauen wir in einem Gewächshaus Tomaten an und auf einem Gemeinschaftsfeld Kürbisse. Ein gemeinsamer Kartoffelacker ist übrigens an Wühlmäusen gescheitert! Seit kurzem haben wir einen Hühnerstall und ich freue mich jedes Mal, wenn sich die Hühner beim Füttern um meine Füße scharen.

Wie ist die Arbeit verteilt?

Wie jeder seinen eigenen Garten bewirtschaftet, ist sehr unterschiedlich und steht jedem natürlich frei. Bei den gemeinschaftlichen Aufgaben gibt es auch unterschiedliche Vorstellungen und Arbeitsweisen. Diese gruppendynamischen Prozesse sind aber etwas natürliches und gehören zum Projekt dazu.

Was können Sie den Grünschnäbeln mitgeben?

Ein Gemeinschaftsgarten hat verschiedene Dimensionen. Er ist ein Ausdruck einer politischen Haltung. Wir leben eine Vision und versuchen, unsere Ideen von einem besseren Leben in den Alltag umzusetzen. Einen Gemeinschaftsgarten zu betreiben, lohnt sich auf jeden Fall. Wir in Gallneukirchen sind jetzt komplett, wir nehmen keine Mitglieder mehr auf. Aber ich lade jeden, der sich für die Gründung eines Gemeinschaftsgartens interessiert herzlich ein, uns zu besuchen.

Lies auch den Grünschnabel-Artikel über Guerrilla-Gardening.

Lies auch den Grünschnabel-Artikel über das Gute Leben in Gallneukirchen.