Während Vater und Mutter sich nach einem harmonischen Familienleben sehnen, geht es zwischen Geschwistern oft ganz schön ruppig zu. Aber auch wenn das an den Nerven zehrt – streiten ist normal und sogar gesund! Nur so können Kinder lernen, ihre Interessen wahrzunehmen, und auch die Bedürfnisse anderer zu achten.

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Wenn kleine Kinder streiten, geht es oft wirklich noch darum, wer gerade mit dem roten Bagger oder der blauen Sandkuchenform spielen darf. Bei älteren Kindern sind jedoch sehr häufig Geschwisterkonkurrenz und das Bedürfnis nach der Aufmerksamkeit der Eltern der wahre Grund für Konflikte.

Eifersucht als Thema Nummer 1
Nicht nur im Streitfall ist die gerechte Verteilung deiner Liebe auf alle deine Kinder wichtig – im Gegenteil. Gerechtigkeit hilft oft schon im Vorfeld, Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen. Aber: Was bedeutet Gerechtigkeit? Du musst nicht alle deine Kinder „gleich behandeln“, denn das, was sie von dir brauchen, ist so unterschiedlich wie ihre Persönlichkeiten. Versuch aber, deine Aufmerksamkeit so gut wie möglich gerecht zu verteilen. Lob und Kritik sollten immer am Verhalten oder an der Sache geübt werden, nicht am Kind selbst. Und: Vermeide Vergleiche zwischen deinen Kindern. Sätze wie „Schau mal, der Johannes kann schon alleine seine Schuhe binden, wann lernst du das endlich mal?“ sollten absolut tabu sein.

Einmischen – ja oder nein?
Sollen Eltern nun in jeden Streit eingreifen, oder die Kinder den Konflikt unter sich austragen lassen? ExpertInnen raten eher zu Zweiterem. Wenn es allerdings zu Handgreiflichkeiten kommt und tatsächlich die Gefahr einer Verletzung besteht, ist Handeln angesagt – allerdings ohne Partei zu ergreifen. Am besten: die Streithähne ohne lange Diskussion trennen und erst später, wenn sich die Lage beruhigt hat, darüber sprechen.

Eltern sind Vorbilder
Aggressionen, Kränkungen und Konflikte gehören zum Zusammenleben und lassen sich wohl in keiner Familie völlig vermeiden. Eine gesunde Streitkultur zu entwickeln ist aber für jedes Kind von Vorteil. Kinder dürfen ruhig auch einmal miterleben, wie Eltern miteinander streiten, allerdings sollte es dabei nicht um Erziehungsfragen oder intime Beziehungsprobleme gehen. Wenn das Kind miterlebt, dass man sich nach einem Streit auch wieder versöhnen kann, und dass ein Konflikt nichts daran ändert, dass man sich gern hat, ist das eine wichtige Erfahrung. Kinder, die erleben, wie Erwachsene ihre Gefühle ausdrücken, ohne den anderen mit Vorwürfen und Anschuldigungen zu überhäufen, lernen aus dem Vorbild ihrer Eltern.

Wichtig:
Kinder brauchen auch jeweils eigene FreundInnen – Geschwister sind sich nie genug! Sorge für ausreichend Möglichkeiten, eigene Freundschaften zu pflegen! 

Schlichten oder ignorieren – was tun bei Geschwisterstreit?