Das Buch der Wildnispädagogin Verena Hillgärtner „Nature Journaling“ über Naturtagebücher begeistert mitunter dermaßen, dass sie nur noch mit Block und Stift “bewaffnet” auf die Suche nach den wilden (Natur-)Schätzen draußen gehen. Sind wir doch im Grunde unseres Herzens alle auch irgendwie Natur-EntdeckerInnen, Welten-ErforscherInnen & AbenteurerInnen – lass dich also ein auf eine spannende Expedition inklusive Tipps und Tricks für mehr Naturverbindung und Wildnis in deinem Leben!

Du kannst es “Nature Journaling” oder Naturtagebuch nennen – vielleicht kennst du das sogar schon. Aber was da alles drinsteckt! Hillgärtner verspricht, dich auf deinem Weg zu mehr Kreativität, Naturverbindung und Neugier zu begleiten – und das tut sie in diesem Buch mit viel Herzblut und tollen Ideen. Warum finden wir es aber nun so wichtig, dass du die Natur wahrnimmst; lernst, sie genauer zu beobachten; übst, wie du deine Beobachtungen auf verschiedenste Art und Weise dokumentieren kannst? Ganz einfach: all das bringt dich nicht nur dir selbst – also deiner Natur – näher, sondern auch deiner Umwelt.

Du wirst plötzlich viel mehr kleine und große Wunder rund um dich entdecken – und das macht Spaß, schlau, aufmerksam, kreativ, und, und, und. Du siehst also schon, es kann viel in dir verändern. Das Schöne dabei ist, es kostet nichts, ein bisschen Natur gibt es meist direkt vor deiner Haustür, vielleicht sogar schon auf deinem Balkon. Naturtagebuch führen ist nicht besonders anstrengend, du brauchst dazu nur ein paar wenige Utensilien,…

Natur ist immer spannend

Egal ob bei Tag oder Nacht, zu welcher Jahreszeit, welcher Witterung – du kannst jederzeit losstarten und es wird nie langweilig. Mit Sicherheit wartet eine spannende Entdeckung in deiner nächsten Umgebung. Du kannst allein losziehen, zu zweit, in der Gruppe, mit deinen Eltern, Großeltern – wie du magst. Und nicht nur das: Deine Aufzeichnungen sind eine spannende Lektüre – über Jahre hinweg.

Du kannst darin schmökern, vergleichen, wie du damals deine Einträge gemacht hast, wie du gemalt, abgebildet, dokumentiert hast – erkennst du eine Entwicklung, hast du vielleicht einen ganz eigenen Stil entwickelt? Stellst du dir jetzt Fragen über alltägliche Dinge, auf die du früher gar nicht geachtet hättest? Bist du aufmerksamer geworden, interessierter an dem, was rund um dich geschieht, gar klüger und mutiger?

Aber dieses leidige Zeichnen und Schreiben – das ist ja so anstrengend, soll ich das jetzt auch noch freiwillig machen? Wenn du dich das jetzt fragst, sei ganz beruhigt, denn es geht hier darum, dein Perfektions-Monster im Schrank zu lassen. Und sollte irgendjemand deine Aufzeichnungen belächeln und etwa meinen: „Wie schaut denn der Vogel aus? Also, zeichnen kannst du wirklich nicht.“ Dann kannst du kopfschüttelnd darauf antworten: „Du weißt aber wirklich so gar nicht, worum es eigentlich geht und hast noch einen langen Weg vor dir!“ Und tschüss, ab in die Natur.

Oh, und übrigens, sind hier Kinder und Erwachsene gleichermaßen angesprochen, ihrer Natur freien Lauf zu lassen. Wie wär’s zum Beispiel mit einem Familien-Naturtagebuch, in dem jedes Familienmitglied auf einer Doppelseite Platz für seine ganz eigenen Aufzeichnungen bekommt?Man ist schließlich nie zu alt oder zu jung, um wieder ein bisschen wilder zu werden! 😉

Ideen aus dem Buch:

  • Käfer-Meditation:

Nature Journaling eignet sich hervorragend zum Runterkommen. Es bedeutet zur Ruhe kommen und im Moment sein – aber eben mit Stift und Papier – fokussiert auf einen Vogel, eine Wolke, einen Käfer…

Tipp: Such dir draußen einen Käfer und setz dich für 10 Minuten zu ihm. Beobachte ihn still und bleibe in Gedanken nur bei ihm.

 

  • Elfchen:

Beschreibe deine Eindrücke doch einmal mit einem Elfchen! Das ist eine Art Gedicht, es besteht aus elf Wörtern, aufgeteilt in fünf Zeilen. Die erste Zeile besteht aus einem Wort, die zweite aus zwei Wörtern, die dritte aus drei, die vierte aus vier und die fünfte Zeile besteht wieder nur aus einem Wort. Jeder Zeile ist zudem noch ein spezielles Thema oder eine Fragestellung zugeordnet.

Zeile 1: Worum geht es?

Zeile 2: Eine Beschreibung der Szene, des Gegenstands

Zeile 3: Was passiert?

Zeile 4: Was macht das mit mir?

Zeile 5: Ein Schlüsselwort

Ein Beispiel für ein Elfchen:

Nebelschwan.

Stiller Sonnenaufgang.

Anmutig im Wasser.

Wächterin über den See.

Abenteuerlust!

Daniela Christl

Buchtipp: Hillgärtner, V.: Nature Journaling. Dein Weg zu mehr Kreativität, Naturverbindung und Neugier. Verlag Kosmos, Stuttgart, 2023.

Die Künstlerin, Pädagogin und Naturforscherin Verena Hillgärtner begleitet dich, wenn du mit Stift und Papier auf deine eigene Entdeckungsreise gehst. Die Natur entdecken, dem eigenen Forschungsdrang folgen, Fragen stellen und ohne Druck neugierig sein – darum geht es der Autorin beim Nature Journaling. Es gibt dir die Möglichkeit – nicht zuletzt mit 19 spannenden Übungen- , ganz kreativ deine Verbindung zur Natur zu entwickeln.