Wenn sich zwei Mamas zusammentun, die eine Logopädin, die andere Volksschullehrerin und ein Buch über Spiel- und Beschäftigungsideen für Kinder von 3 bis 6 Jahren schreiben, dann kommt dabei eine geballte Ladung an Spiel und Spaß heraus. Denn wir können unsere Kinder in ihrer Entwicklung spielerisch unterstützen und dabei noch die Eltern-Kind-Bindung festigen.

Beim Spielen lernen wir fürs Leben, das wissen wir. Dieses Wissen können wir uns als Eltern, Großeltern, PädagogInnen zunutze machen, um unseren Kids gezielt Spielmöglichkeiten anzubieten, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Sei es die Motorik, die Konzentration, die Sprachentwicklung oder das soziale Lernen. Dabei ist es sehr wichtig, die Kinder zu beobachten: Wo stehen sie gerade, was brauchen sie, was macht ihnen gerade Spaß.

 

Bewusst haben sich die beiden Autorinnen deshalb dafür entschieden, die Spielanregungen ohne Altersbeschränkung anzugeben. Denn jedes Kind ist in seiner Entwicklung individuell. Wohl aber gibt es grundlegende Entwicklungsphasen, z.B. liegt in den ersten beiden Lebensjahren ein Fokus auf der sprachlichen Entwicklung. Die Kinder sind sehr empfänglich für Wörter, lieben es, wenn man ihnen vorliest und Handlungen versprachlicht. Diese Zeitfenster der Entwicklung kann man mit gezielten Spielen unterstützen.

Zeit statt Zeug

In diesem Buch geht es nicht um ein Drillen der Kleinsten. Es bietet eine Fülle an schnell umzusetzenden Ideen, wie ich mein Kind ohne viel Tam-Tam und teures Spielzeug sinnvoll beschäftigen kann. Natürlich ist es schön, wenn wir das so oft wie möglich gemeinsam mit unserem Kind tun. Meist haben wir dafür nicht die Zeit, darum sollten wir uns mindestens 15 Minuten täglich ganz dem Spielen mit unserem Kind widmen – ohne Handy und Ablenkung.

„Der natürliche Wissensdurst eines Kindes ist unendlich!“, so die Autorinnen. „Sie wollen entdecken und sich neue Fertigkeiten aneignen. Durch diese Lernbereitschaft entwickelt sich das Gehirn.“

Ein paar Tipps für dich zum Mitspielen:

  • Beobachte dein Kind, lass es eigene Erfahrungen machen
  • Mach ihm Mut, etwas auszuprobieren
  • Würdige seine Werke
  • Biete ihm Hilfe an, wenn es einmal nicht so recht weitergeht
  • Zeig ihm, dass es dir Spaß macht, mit ihm zu spielen
  • Gib ihm Zeit – Stress ist ein Spielverderber

 Verschiedene Spielformen fördern unterschiedliche Entwicklungsbereiche:

  • Funktionsspiele für das Feinmotorische: Bauen, malen, kneten,…
  • Spiele mit Buchstaben, Zahlen,… für die geistige Entwicklung
  • Körperspiele wie Rennen, Hüpfen, Balancieren,… fördern die Wahrnehmung des Körpers
  • Das freie Spiel kommt ohne Plan aus, z.B. Rollenspiele – dies fördert die emotionale und soziale Entwicklung
  • Regelspiele wie Brettspiele entwickeln u.a. das Problemlöseverhalten

Sinnvoll spielen mit allen Sinnen

So hat jedes Spiel seinen Sinn. Apropos: Je mehr Sinne bei einem Spiel angeregt werden, desto besser! „Das ist das Geniale am ‘Sensory Play’, dem Spielen mit allen Sinnen“, so die Autorinnen. „Durch ausprobieren, greifen, nachahmen, fühlen, riechen und schmecken macht dein Kind Erfahrungen mit dem ganzen Körper.“ So verknüpfen sich die Nervenbahnen im Gehirn in Windeseile und die Verbindung rechte/linke Gehirnhälfte wird immer besser. Schließlich dürfte das auch schon Albert Einsteins Geheimnis gewesen sein! 😉

Daniela Christl

Buchtipp:

Pichler, S./Pomnitz P.: Kinder spielerisch fördern. Die 100 schönsten Spiel- und Beschäftigungsideen für die Kindergartenzeit. Verlag Dorling Kindersley, München, 2023.

Lies dazu auch unseren Artikel „Spielanregungen mit Sinn“ mit ein paar tollen Spielideen aus diesem Buch!