Du spürst schon lange, dass da irgend etwas nicht ganz rund läuft in deinem Leben –  irgendwie alles zu viel ist. Du hast manchmal das Gefühl, das alles sei gar nicht zu schaffen… Höchste Zeit, einmal darüber nachzudenken, was dir Kraft gibt, dich nährt, damit du deine Akkus wieder aufladen kannst. Gönn dir die Zeit, dich in Ruhe zurückzuziehen und probiere doch einmal unsere „Was nährt mich“-Methoden aus:

Methode 1:

Tu das, was du richtig gern tust, bei dem du die Zeit vergisst. Wenn du gar nicht merkst, dass du noch nichts gegessen hast heute, das ist dann genau das, was dich nährt. Nimm dir einmal die Zeit und schreib dir auf, was du wirklich gerne tust. Denk nicht lange darüber nach, schreib einfach drauflos, egal was.

Du kannst auch einen kleinen Trick anwenden: Stell dir vor, du bist 80 Jahre alt und schaust auf dein Leben zurück. Jetzt vervollständige die Sätze:

  • Ich habe zu viel Zeit damit verbracht, mir Sorgen zu machen über …
  • Ich habe zu wenig Zeit damit verbracht, Dinge zu tun wie …
  • Wenn ich in der Zeit zurückgehen könnte, würde ich von heute an Folgendes anders machen …

Methode 2:

Du kannst dir auch eine Mind-Map anlegen mit Lebensbereichen:

Schreib auf einem Zettel in der Mitte auf: ICH. Rundherum kommen: Job, Familie, Freunde, Hobbys, etc. Jetzt gib jedem Lebensbereich eine Zahl von 1-5. 1 ist am wichtigsten. Auf einem weiteren Zettel ordnest du die dir wichtigen Bereiche näher rund um dein ICH an, die weniger wichtigen dürfen weiter weg vom ICH stehen. Bist du zufrieden mit der Anordnung? Häng dir deine Mind-Map irgendwo auf. Du kannst sie jederzeit nachbessern.

Schau dir deine Liste an: Was hast du schon ewig nicht mehr gemacht? Was hattest du schon ganz vergessen? Was ist dir fast peinlich, weil „man“ das (als Erwachsener) doch nicht tut?

Tipp: „Nur ich selbst kann wissen, was mir richtig gut tut!“

Methode 3:

Mach dir eine Collage. Schneide aus Magazinen, Zeitungen, Werbefoldern… die Fotos aus, die so richtig Lust aufs Leben machen, die Freude ausstrahlen, die dich einfach ansprechen. Du kannst auch lang gehegte Träume aufkleben. Vielleicht wolltest du schon immer mal einen Tandem-Fallschirmsprung machen, eine Ballonfahrt, eine mehrtägige Wanderung durch Italien… Es war aber nie die Zeit oder du hast dich nicht getraut oder…

Gründe, etwas nicht zu tun, gibt es viele. Aber gerade solche besonderen Vorhaben sind Highlights in deinem Leben und sollten auch darin Platz bekommen – damit du im Nachhinein nicht sagen musst: Hätte ich doch damals… Du kannst von manchen Vorhaben, die du umgesetzt hast, oft ein ganzes Leben lang zehren und sie machen die alltäglichen Aufgaben dadurch einfacher.

Tipp: Häng dir deine Collage irgendwo auf, wo du dich oft befindest. Sie soll dich inspirieren, freudvolle Dinge zu tun. Verwechsle das aber nicht mit einer To-do-Liste – das würde dich nur unter Druck setzen! Deine Collage soll dir jedoch einfach ein lebensfrohes Gefühl vermitteln.

Versuch täglich etwas von deinen „Macht-mir-Freude-Aktivitäten“ umzusetzen

Du weißt jetzt in etwa, was dir guttut. Das kann sich natürlich im Lauf der Zeit ändern. Also schau dir deine „Tut-mir-gut-Liste“ öfter mal durch, streich weg und füg hinzu. Jetzt geht es daran, dir zu überlegen, wie du täglich etwas davon in deinen Alltag einbauen kannst. Braucht es dafür etwa einen eigenen Termin im Kalender? Und wie schaffe ich es, diese Me-Time, oder Kinder-und-ich-Time oder PartnerIn-und-ich-Time auch wirklich konsequent einzuhalten? Was hindert mich daran, das zu tun, was mir wirklich wichtig ist? Welche Veränderungen braucht es, um das tun zu können, was mir wichtig ist?

Tipp:  „Ich gönne mir täglich Zeit für … einen Waldspaziergang, in Ruhe Musikhören, eine halbe Stunde Alleinsein ohne mir etwas Bestimmtes vorzunehmen, in die Luft schauen, meine Gedanken aufzuschreiben, Menschen bewusst in die Augen zu blicken, Gefühle nicht wegzuschieben, sondern hinzuspüren, einen kinderfreien Nachmittag pro Woche nur für mich, …

Zeit, die ich mir und meinen Bedürfnissen gönne, ist wertvolle Zeit

Ja, du „darfst“ dir Zeit für dich selbst nehmen. Und das musst du sogar, weil du z.B. nur dann die Bedürfnisse deiner Kinder erkennen kannst, wenn du um deine eigenen weißt. Manchmal prasselt aber so viel auf einen ein, dass man unter der Last schier zusammenbricht. Dann ist es gut, wenn man sich Hilfe holt.

Tipp: Ich darf sagen: „Ich kann nicht mehr, ich brauche Hilfe!“
Wo bekomme ich Hilfe her? Reicht ein/e FreundIn, PartnerIn oder brauche ich das Gespräch mit einem Profi? Manchmal weiß man im Leben, in der Beziehung, mit den Kindern… einfach nicht mehr weiter – dann ist es gut, sich (professionelle) Hilfe zu holen. Um Hilfe zu bitten, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke!

In unserem nächsten Beitrag erfährst du, wie das richtige Ausmisten dein Leben erleichtern kann.

Daniela Christl