Mit dem Buch „einfach öko“ lernt man, nachhaltiger zu leben und zu wohnen und bekommt 200 Tipps, wie das gelingen kann. So mancher Öko-Mythos wird aufgeräumt und gezeigt, was wirklich Sinn macht und hilft. Da geht es Raum für Raum durch die eigene Wohnung, das Haus: Wo kann ich anpacken? Energie, Ernährung, IT und Elektronik… – was aber auf keinen Fall einen Spaßverzicht im Leben bedeuten soll.
Jedes Kapitel beginnt mit sechs Ideen bzw. Anregungen für den jeweiligen Raum. Diese sind nach Umsetzungsaufwand und Umweltwirkung bewertet. Da geht’s los in der Küche mit einem TOP wirksam-Tipp: Kein Essen für die Tonne. 82 Kilo unverdorbene Lebensmittel landen im Schnitt bei jedem von uns im Müll, das sind 17 Prozent aller Einkäufe, das summiert sich auf 235 Euro pro Kopf jedes Jahr. Am häufigsten weggeworfen werden Obst, Gemüse und Backwaren. Wir haben einen viel zu nachlässigen Umgang mit Lebensmitteln entwickelt – wegwerfen gilt als normal, dabei sollte die Devise verwerten lauten. Mit einem Einkaufszettel kauft man gleich nicht zu viel, Apps bieten Ideen für Resteessen (zB zugutfuerdietonne.de), ebenso das Mindesthaltbarkeitsdatum zu hinterfragen.
Thema Verpackung: 70 Prozent der 147 Liter pro Kopf und Jahr trinken wir aus PET-Einwegflaschen. Die gewünschte Mehrwegquote von 80 Prozent erreicht heute nur noch das Bier.
Bei Haushaltsgeräten gilt es gut abzuwägen – neue Geräte verbrauchen oft sehr viel weniger Strom, was dann den Energie- und Ressourcenverbrauch der Herstellung des neuen Geräts ausgleicht. Infos dazu findet man im Netz zB. unter ecotopten.de. Wenn Geräte gleich nach der Garantie kaputt werden, kann man das auf murks-nein-danke.de melden.
Übrigens soll man sich nicht täuschen lassen – erst nach rund 30 Nutzungen hat eine Baumwolltasche eine bessere Ökobilanz als ein neues Plastiksackerl. Auch keine überzeugende Alternative sind Papiersackerl, diese sind erst nach viermaligem Gebrauch besser als Plastik – das halten sie aber selten aus. Mehrwegtragetaschen sparen im Schnitt 76 Sackerl pro Kopf und Jahr – das sind 1,5 kg Tütenmüll jährlich. Wichtig: Auch Plastiksackerl wiederverwenden, zuletzt als Müllbeutel!
Wäschetrockner zum Beispiel waren ja lange verpönt – alte Trockner sind auch wirklich wahre Stromfresser. Doch ein effizienter Wärmepumpentrockner ist die nachhaltigste Alternative, wenn ein guter Ort zum Trocknen auf der Leine fehlt. Bei 70 Prozent (!) weniger Stromverbrauch als noch vor 15 Jahren lohnt sich der Austausch des Geräts auf jeden Fall.
Wie viel und welches Spielzeug
Auch bei Spielzeug ist nicht immer das potenziell nachhaltigere Holzspielzeug die besser Wahl – denn dieses ist oft mit schädlichen Lacken bemalt. Hier sollte man seinen eigenen Sinnen vertrauen: Was komisch riecht, eher meiden. Generell sollte man in weniger und hochwertigeres Spielzeug investieren, das man weiterschenken, vererben kann – und das möglichst ortsnahe und fair produziert wird.
27 Kilo Altkleider produziert jeder von uns durchschnittlich jährlich. 37 Prozent der Altkleider enden als Putzlappen, 20 Prozent im Müll. Wirklich ökologisch ist Kleidung nur, wenn wir sie so lange wie möglich tragen: Also flicken, nähen, umändern, weiterschenken, tauschen,… Durch viele Waschgänge sind außerdem etwaige Chemikalien bereits ausgewaschen.
Gerade für Balkon und Garten ist selber „möbeln“ eine gute Sache: Tische und Stühle werden oft nur tageweise im Sommer benutzt und sind zudem der Witterung ausgesetzt. Es ist also nicht schlimm, wenn sie von Anfang an nicht perfekt sind. Anregungen gibt’s unter: www.palettenmoebel.net und in unserem Artikel über selbstgebaute Bänke: http://www.gruenschnabel.at/freizeit-urlaub/bau-dir-deine-bank-doch-einfach-selbst/
Buchtipp: M. Franken u. M. Götze: Einfach öko. Besser leben, nachhaltig wohnen! Oekom Verlag: München, 2017.
Daniela Christl