Die Geburt eines Babys bedeutet für ältere Geschwister eine große Umstellung.
Vor allem Erstgeborene, die es gewöhnt sind, unbestrittener Mittelpunkt der Familie zu sein, fühlen sich oft „entthront“, weil das Baby naturgemäß viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.
Manche Kinder reagieren darauf mit Wut, Trotz oder Verweigerung. Man kann Eifersucht nicht immer verhindern, aber indem man sie schon während der Schwangerschaft miteinbezieht, kann man ältere Kinder gut auf die Zeit nach der Geburt vorbereiten.
Wann sagen wir’s?
Viele Kinder spüren sehr bald intuitiv, dass sich im Familiengefüge etwas verändert. Spätestens wenn der Bauch wächst, ist es Zeit, ihnen von der baldigen Ankunft des neuen Familienmitglieds zu erzählen. Bei Ein- bis Zweijährigen, die noch kein Zeitgefühl haben, genügt es, ihnen ein paar Wochen vor dem Geburtstermin von dem Neuankömmling zu erzählen. Keinesfalls sollten ältere Geschwister von anderen Personen über die bevorstehenden Veränderungen erfahren!
Und wie?
Am besten bei der Wahrheit bleiben! Es empfiehlt sich, die erste Zeit mit Baby realistisch darzustellen. Nächtliche Unruhe und Windelberge stehen da eher im Vordergrund als die Tatsache, dass ein neuer Spielgefährte heranwächst. Sei nicht enttäuscht, wenn dein Kind/deine Kinder zunächst zurückhaltend auf die freudige Nachricht reagieren (vor allem bei Jungen ist das häufig der Fall) – das muss nicht bedeuten, dass sie das Baby später ablehnen.
War ich auch einmal so klein?
Am besten beziehst du dein Kind/deine Kinder schon während der Schwangerschaft mit ein: das Wachsen des Bauches beobachten oder messen, gemeinsam Babywäsche sortieren, zusammen einen Namen suchen. Beschäftige dich mit ihm/ihnen gemeinsam mit ihrer eigenen Babyzeit – ihr könnt zum Beispiel gemeinsam Fotoalben anschauen. Und versichere deinen älteren Kindern, dass auch sie willkommen und besonders süße Babys waren!
Vielleicht möchtest du dein Kind bzw. deine Kinder ja auch bei der Auswahl des Namens für das neue Baby einbinden? Interessantes zu Kindernamen findest du hier.
Andere Bezugspersonen stärken
Wenn das Baby da ist, brauchen ältere Kinder unbedingt andere Bezugspersonen. Der Vater spielt jetzt eine besonders wichtige Rolle. Es macht Sinn, dass er schon während der Schwangerschaft Aufgaben und Rituale von der Mutter übernimmt – etwa das Zu-Bett-Bringen oder die Fahrt in den Kindergarten. Das erleichtert die Umstellung. Auch Oma, Opa, NachbarInnen und FreundInnen sollten verstärkt einbezogen werden. Wichtig ist auch, zu klären, wer bei den älteren Geschwistern ist, wenn die Geburt losgeht.
Die Ankunft des neuen Erdenbürgers ist Veränderung genug – für die Zeit rund um die Geburt solltest du älteren Geschwisterkindern wenn möglich keine zusätzlichen Veränderungen zumuten. Also kein guter Zeitpunkt für einen Umzug oder den Start in den Kindergarten!