Ein Repair-Cafe zieht Leute an, die sich nicht damit zufrieden geben, ein kaputtes Gerät oder Spielzeug einfach gegen ein Neues zu tauschen. Im Repair-Cafe in Linz-Auwiesen, das Gerhard Mikulaschek betreut, gibt es Hilfe zur Selbsthilfe. Gemeinsam werden Lösungen geboren.

Woran scheitert die Reparatur zu Hause eigentlich? “Viele Menschen haben nicht das richtige Werkzeug, auch keinen Platz in der Wohnung, es fehlen aber auch oft einfach Selbstvertrauen und Fachwissen“, erzählt Mikulaschek. Expertise und Erfahrung, davon gibt es reichlich im Repair-Cafe. Die Pluralität ist zentraler Punkt, denn die Lösung wird oft erst gefunden, weil mehrere Menschen ihre Ideen und Erfahrungen einbringen.

Beim Reparieren legen die BesucherInnen selbst Hand an. Gerhard Mikulaschek: „Wir dürfen nichts reparieren. Jeder behebt selbst und auf eigene Verantwortung.“ Oft ist es für die Betroffenen selbst ein wundervolles Erlebnis, dass die Idee zur Behebung des Problems nicht von einem technischen Wunderwuzzi kommt, sondern Teillösungen, die von verschiedenen Personen eingebracht wurden, zum Erfolg führen. Nicht selten wird die Lösung auch bei der Recherche im Internet gefunden.

Von Kabelbruch bis zum kaputten Staubsauger

Kabelbrüche oder undichte Kaffeemaschinen werden so wieder in Schuss gebracht oder auch exklusive Staubsauger, in deren Lüftung sich ein Faden verheddert hat. Mikulaschek: „Nespresso hat sich übrigens etwas einfallen lassen, damit man die Maschinen nicht so einfach zerlegen kann. Wir haben uns diesen speziellen Schraubenzieher besorgt.“

Es gibt aber auch Grenzen im Repair-Cafe: Geräte mit komplizierter Elektronik und Chips können nicht repariert werden, auch kaputte Waschmaschinen gehören nicht hierher. Von Erfolg gekrönt sind meist einfache mechanische Reparaturen, wie sie häufig an Bohrmaschinen, Kinderspielzeug, Lampen, Kabeltrommeln oder Druckern erforderlich sind.

„Zu uns kommen Pensionisten, aber auch junge Leute, die eine Herausforderung suchen, viele Männer, aber auch Frauen“, sagt Mikulaschek. In den Jahren, in denen der Elektrotechniker das Repair-Cafe betreut, hat er einiges an hilfreichem Werkzeug gesammelt. „Jedoch sollte man keine Ersatzteile erwarten. Dennoch funktioniert rund die Hälfte von dem, was repariert werden soll, nach zwei Stunden wieder.“

Das Repair Cafe mit Gerhard Mikulaschek findet jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 18 und 20 Uhr im Otelo in Linz-Auwiesen (Gemeinschaftszentrums Auwiesen, Wüstenrotplatz 2, 4030 Linz) statt. Keine Anmeldung nötig.
www.otelolinz.at/auwiesen/

Maria Zamut