Die österreichische Komödie „Die Migrantigen – Ausländer z’haus“ bedient bewusst alle Klischees und Vorurteile über AusländerInnen. Besonders sehenswert – jetzt im Kino!
„Die Migrantigen – Ausländer z’haus“ ist eine politisch unkorrekte Komödie über zwei Freunde, die für eine TV-Doku-Serie vortäuschen, arbeitslose Kleinkriminelle mit Migrationshintergrund zu sein – bis sich das Blatt wendet und die erfundene Wirklichkeit sie einholt.
Marko und Benny, zwei Wiener mit sogenanntem „Migrationshintergrund“, sind vollständig integriert. So sehr, dass sie kaum noch als fremd wahrgenommen werden – wären da nicht Bennys schwarze Haare. Als die beiden aufgrund ihres Aussehens am Rudolfsgrund, einem ethnisch durchmischten Vorstadtviertel, von der ambitionierten TV-Redakteurin Marlene Weizenhuber, die nach Protagonisten für ihre TV-Dokuserie sucht, angesprochen werden, geben sie sich als kleinkriminelle und abgebrühte Migranten aus, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Damit ihre Lüge nicht auffliegt, bauen sie sich eine zweite Identität, die aus Klischees und Vorurteilen besteht. Und während die beiden durch die Erfüllung dieser Erwartungen und Vorurteile die Serie zum Erfolg machen, setzen sie sich gleichzeitig zum ersten Mal mit den echten Integrationsschicksalen auseinander – auch mit ihren eigenen. Eine politisch unkorrekte Komödie über moderne Klischees, falsche Identitäten und „echte“ Ausländer – falls es die überhaupt gibt!
„Die Migrantigen – Ausländer z’haus“, AT, 98 Min., 2017.
Regisseur: Arman T. Riahi, geb. 1981 im Iran, aufgewachsen in Wien