Spielen schult Geduld, Kommunikation, logisches Denken, soziale Kompetenz, Kreativität, Selbstbewusstsein, den Zusammenhalt – und macht vor allem Spaß. Dem Warum des Spielens und seinen verschiedenen Spielarten widmen wir uns im Februar auf gruenschnabel.at.
Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum Kinder tagein, tagaus bauen, hüpfen, mit der Puppen spielen, einem Ball nachlaufen, Puzzle legen… Und warum sie nicht müde werden, immer Neues auszuprobieren, das ihnen Spaß macht, ihre Spielräume austesten, Spielregeln aufstellen, sich mit Spielkameraden messen? Frühförderung, Fremdsprachen im Kindergarten und allgemeinem Trend zu leistungsorientiertem Lernen – was trägt das zweckbefreite Spielen zur Entwicklung des Kindes bei?
1. Spielen stärkt den Zusammenhalt in der Familie.
Miteinander spielen, sei es nun Fußball, Mensch-ärgere-dich-nicht, „Ich seh etwas, das du nicht siehst…“ oder Trivial Pursuit macht nicht nur Spaß, sondern es erzeugt auch Nähe. Gemeinsam Spaß haben und/oder ein Ziel verfolgen stärkt den Zusammenhalt nicht nur zwischen Kindern und ihren Freunden, sondern auch zwischen Kindern und ihren Eltern, Großeltern und anderen Verwandten. In den USA kennt man das Sprichwort: „A family that plays together stays together“.
2. Spielen regt die Kommunikation an.
Beim Spielen muss immer wieder neu diskutiert werden, wie etwas gespielt wird, welche Spielregeln zur Anwendung kommen oder wie sie ausgelegt werden. Das fördert das Gespräch, die soziale Kompetenz, aber auch das Verhandlungsgeschick, wenn gemeinsam versucht wird, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten passt.
3. Spielen fördert Kreativität und logisches Denken.
Ein Iglu bauen mit dem Papa, ein kompliziertes Lego zusammenstellen mit Tante Emma oder das erste eigene Kleidungsstück für die geliebte Puppe nähen – das fordert logisches Denken, aber auch Kreativität und macht erfinderisch.
4. Spielen wirft eine neue Perspektive auf die Welt.
Kinder lieben Rollenspiele, sei es nun mit der Puppe oder dem Star-Wars-Raumschiff versetzen sie sich in andere Welten, übernehmen fremde Identitäten, denken sich hinein, bestehen Abenteuer in diesen Rollen. So entwickeln die Kinder Empathie, können ihr Erfahrungsspektrum in geschützten Räumen erweitern. Spiele sind quasi eine Generalprobe für das Leben. In diesen Rollen lernen sich die Kinder selbst besser kennen und lernen spielerisch, mit Problemen und Streit umzugehen.
5. Spielen schult die Ausdauer.
Bei vielen Spielen gibt es Gewinner und Verlierer. Zu den Verlierern zu gehören, ist für Kinder oft schmerzhaft. Im Spiel wird deshalb auch die Frustrationstoleranz, also die Fähigkeit, mit Enttäuschungen umzugehen, geschult. Es geht für das Kind darum zu lernen, nicht gleich aufzugeben.
6. Spielen macht selbstbewusst.
Durch Spielen lernen Kinder schon im Babyalter, wie Dinge funktionieren. Zum Beispiel: Wenn ich an dem Ball stoße, rollt er davon. Es übt spielerisch Feinmotorik und Koordination: Wenn ich an der Schnur ziehe, ertönt Musik aus der Spieluhr. Erfährt Naturgesetze: Wird der Teller vom Tisch hinunter gestoßen, fällt auf den Boden und zerschellt. Das stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
7. Spielerisch lernen macht Spaß.
Quizspiele, Experimentierkästen und Activity-Runden machen nicht nur Spaß, sondern sind auch überaus lehrreich. Im Unterschied zu Schule und Ausbildung steht nicht der zielgerichtete Wissenserwerb, sondern die Freude am Tun im Vordergrund. Aber auch – oder gerade – mit Leichtigkeit eignet man sich viel neues Wissen an. Das ist vielleicht die wichtigste Eigenschaft des Spiels: Freude und Spaß daran stehen im Vordergrund und das Tun muss vom Kind ausgehen.
Maria Zamut