Kinder- und Jugendanwaltschaft

Mag. Bernhard Diwald von der Kinder- und Jugendanwaltschaft unterstützt Eltern und LehrerInnen, wenn sie mit Mobbing-Situationen konfrontiert sind.

Erlebt man als Elternteil, dass das eigene Kind gemobbt wird, steht man oft mit leeren Händen da – auf diese Situation hat uns niemand vorbereitet. Bernhard Diwald von der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ gibt Tipps, wie Eltern am besten handeln, wenn es in der Klasse des eigenen Kindes zu Mobbing kommt.

Eines ist für Mag. Bernhard Diwald klar: “Als Elternteil ist es unverzichtbar, sich einzumischen!” Bevor man mit jemandem spricht, müsse man jedoch eine Haltung entwicklen, die heißt: Ich dulde das nicht. Es passiert Unrecht und ich trage meinen Teil dazu bei, dass das aufhört.

Mobbing ist eine komplexe Dynamik – und für diese gibt es keine Patentlösung. Mobbing kommt jedoch immer zustande kommt, wenn sich jemand in der Kette der Verantwortung entzieht – und so ist auch ein Lösungsweg, dass möglichst viele freiwillig von sich in Verantwortung gehen müssen. “Dabei muss man sich zwei Fragen stellen”, erkälrt Diwald. “Frage 1: Was hat das mit mir zu tun? Frage 2: Was kann ich tun, damit das anders wird? Das fördert die Zivilcourage. Dann ist Mobbing kein Thema mehr.”

Wenn das eigene Kind anspricht, dass es ihm durch die Situation in der Schule schlecht geht, sollen Eltern ihren Kindern bedingungslos glauben. “Nämlich, dass es wirklich so schlimm ist. Kinder sagen in vielen Fällen oft viel weniger deutlich und dramatisch, wie schlimm es für sie ist”, weiß Diwald.

Zweitens sei es besser, sich zu viel einzumischen als gar nicht. Besser jeden Tag auf dem Dach vom Lehrer stehen und sagen, es ist schon wieder etwas passiert, als nichts zu tun. Wichtig sei weiters, die Schule in die Pflicht zu nehmen und nicht konfliktscheu zu sein. Gleichzeitig muss man der Schule die Botschaft vermitteln: Mir ist bewusst, dass wir das nur gemeinsam lösen können.

 

Beratung und Hilfe bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft

Kommt es in einer Schule zu Mobbing, steht die Kinder- und Jugendanwaltschaft helfend und beratend zur Seite. Sie hält interventive Workshops genauso wie Elternvorträge in Schulen ab. Diese sind für alle oberösterreichischen Schulen kostenlos.

“Mobbing ist eine hochkomplexe Situation. Wir wünschen uns triviale Handlungsanleitungen, die gibt es jedoch nicht. Die Experten sind die, die es selbst betrifft”, ist Diwald überzeugt. “Die Hilfe, die wir anbieten, ist daher eine Begleitung.” Dabei ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft höchst gefragt. Derzeit sind die Workshops über drei Monate ausgebucht.

Eine andere Möglichkeit wäre, einen Elternvortrag in der Schule abzuhalten. Hierbei vermitteln die ExpertInnen, welche Dynamiken Mobbing hervorrufen und was man tun kann. Die Schule sendet damit eine wichtige Botschaft – sie sagt, wir setzen uns mit dem Thema auseinander und holen uns dafür einen Experten. “Wenn aus diesem Elternvortrag nur zwei Eltern hinausgehen und sich überlegen, was sie tun können, wie sie ihr eigenes Handeln ändern und sich Hilfe holen, ist das ein nicht zu unterschätzender Erfolg”, so Diwald. “Da geschieht ganz viel Bewusstseinsbildung.”

In den Workshops und Beratungen wird gemeinsam reflektiert und geschaut, wie man schrittweise – vielleicht auch in kleinen Schritten – in Verantwortung gehen kann. “Denn wenn man Nichts tut, verschwindet so eine Situation nicht von alleine. Sie wird schlimmer. Und die Kinder leiden.”

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft setzt sich international für die Rechte von Kindern ein. Sie betreibt Präventions- und Interventionsarbeit, u.a. an Schulen, in Themenbereichen wie Mobbing, sexueller Gewalt und Scheidung. Für Kindergärten ist das Angebot spielerisch angelegt, beispielsweise über Theaterspiel, während es für Schulen bis hin zu Elternworkshops geht. Aber auch Einzelberatung und Psychotherapie sind im Repertoire. Je nach Fragestellung unterstützen klinische- und Gesundheitspsychologen, Psychologen oder Juristen.

 

Elternbroschüre: Was tun bei Mobbing in der Schule?

Kinder- und JugendanwaltschaftDie Kinder- und Jugendanwaltschaft setzt sich international für die Rechte von Kindern ein. Sie betreibt Präventions- und Interventionsarbeit, u.a. an Schulen, in Themenbereichen wie Mobbing, sexueller Gewalt und Scheidung. Für Kindergärten ist das Angebot spielerisch angelegt, beispielsweise über Theaterspiel, während es für Schulen bis hin zu Elternworkshops geht. Aber auch Einzelberatung und Psychotherapie sind im Repertoire. Je nach Fragestellung unterstützen klinische- und Gesundheitspsychologen, Psychologen oder Juristen.