Die Nachbarn kennen lernen, ausmisten und neue Dinge finden, die man braucht: Bei selbst organisierten Tauschtreffen schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe.
Oft platzt die Wohnung – nicht zuletzt der Kleiderschrank – aus allen Nähten vor lauter Dingen, die man über die Jahre ansammelt und nicht so recht wegwerfen möchte. Zu schade für die Mülltonne, zu wertlos zum Verkaufen. So fristen die Sachen ihr tristes Dasein in irgendeiner dunklen Kammer, ungetragen und ungenutzt. Eine willkommene Gelegenheit, Überflüssiges loszuwerden, sind Tauschtreffen. Bei Tauschtreffen fällt es oft leichter, sich der Dinge zu entledigen, die man nicht mehr verwendet – weil man mit dem Bewusstsein hineingeht, dass man etwas dafür zurückbekommt, das man künftig öfter verwendet als das ungeliebte Teil, das man loswird. In vielen Städten finden Tauschtreffen ohnehin unregelmäßig statt. Aber dieses „unregelmäßig“ ist genau das, was einen oft auf glühenden Kohlen sitzen lässt. Da mistet man immer wieder aus, sammelt alles in einem Karton, was wegzugeben ist – und es kommt kein Tauschtreffen daher.
Die Lösung heißt wie immer: Ärmel hochkrempeln und Eigeninitiative zeigen. Ein Tauschtreffen in der Nachbarschaft kann man ganz einfach selbst organisieren – und im Grunde geht es ganz einfach. Über Mundpropaganda werden Freunde, Bekannte und Freundesfreunde eingeladen. Tauschkategorien: Alles! Von Kleidung (Damen, Herren und Kinder) über Bücher bis hin zu Wohn-Accessoires. Am einfachsten ist es, wenn das Tauschen unbürokratisch abläuft. Jeder bringt, was er/sie will, und nimmt auch mit, was das Herz begehrte. Kein 1:1-Tausch. Die meisten Menschen wollen weniger wieder mitnehmen, als sie bringen.
Wenn die Einladung zum Tauschtreffen in den verschiedenen Freundeskreisen verstreut wird, zieht sie weite Kreise und es kommen die unterschiedlichsten Leute zusammen. Da kann so ein selbst organisiertes Tauschtreffen überraschend ergiebig ausfallen. Säckeweise werden Gegenstände gebracht, gestöbert und dazwischen entspannt geplaudert. Das bringt die Menschen zusammen und jeder profitiert. Es braucht nur einen Menschen, der sich um die Einladung annimmt – der Rest läuft wie von selbst. Vielleicht lernt man dabei auch gleich die Nachbarn besser kennen.
Ein Tipp für die Praxis: Wunschlisten erleichtern den Eingeladenen das Ausmisten. Oft gibt es ohnehin viel mehr Dinge in der Wohnung, als man in einem Rutsch aussortieren möchte. Wenn ich weiß, dass jemand zum Tauschtreffen kommt, der Jeans in Größe 38/40 sucht, habe ich schon einmal einen Punkt, an dem ich ansetzen kann.