Dein Kind kommt zur Welt. Ab jetzt ändert sich nicht nur dein Tagesablauf, auch das Leben in Haus oder Wohnung wird komplett auf den Nachwuchs umgestellt. Wie du dein Kind vor Gefahren und Unfällen schützen kannst, erfährst du hier.

Wenn ein Baby zur Welt kommt, gehört das Einrichten des Kinderzimmers zu den schönen Aufgaben der Eltern – ein gemütliches Nest zu schaffen und alle Liebe in die Gestaltung zu stecken. Das beginnt bei dem richtigen Stubenwagen und einem Kinderbett, gefolgt von der richtigen Montage eines Heizstrahlers, einem sicheren Wickeltisch, etc. Achte dabei auf GS-Prüfzeichen (das einzige anerkannte europäische Prüfzeichen für Sicherheit) oder andere Gütesiegel, auf schadstofffreie Materialien bei Textilien, Holz, Kunststoff, aber auch auf ökologische Wandfarbe und keine scharfen Kanten und Spitzen. Auch bei weiteren Anschaffungen wie Hochstuhl, Kinderwagen und Babyschale fürs Auto sollte man sich gut beraten lassen und geprüfte Produkte wählen.

In www.konsument.at findest du weitere Infos über Spielzeug und Kindersicherheit.

Nicht Krankheiten, sondern Unfälle sind bei Kindern Todesursache Nummer eins.
Bei Kindern zwischen 0 und 14 Jahren ereignen sich die meisten Unfälle in der Wohnung. Davon sind die meisten Stürze. Häufig treten auch Zusammenstöße, Schnittverletzungen und – besonders schwerwiegend – Ertrinken, Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen auf. Die Ursachen sind banal: Die Kleinen haben noch kein Gefahren-Bewusstsein, sind häufig abgelenkt, haben es eilig oder sind schlicht übermütig.

Sobald Kinder ins Krabbelalter kommen, ändern sich die Verletzungsgefahren.
Jetzt muss die Wohnung oder das Haus in Sachen Sicherheit auf- oder nachgerüstet werden. Dabei solltest du die Phantasie deiner Kinder niemals unterschätzen. Nicht überschätzen solltest du die psychologische Reife des Kindes, Gefahren selbst zu erkennen oder ausgesprochene Warnungen der Eltern verinnerlicht zu haben. Neugier, Forschergeist und große Kreativität führen oft zu waghalsigen Unternehmungen.

 

Lass dein Kleinkind nie unbeaufsichtigt!

zwei Kleinkinder im Schwimmbad

Bild: LinzAG

Ein gutes Hilfsmittel ist eine Gehschule/Laufstall, in dem sich das Kind bewegen kann und sicher untergebracht ist, wenn man den Raum kurz verlassen muss. Wenn das Kind schläft, ist ein Babyphon ein sinnvoller Behelf.

 

 

Säugling:

  • Wickeltisch mit hohen Rändern und großer Fläche. 
  • Kind niemals, auch nicht für einen Augenblick, allein lassen. 
  • Utensilien vorher zurecht legen. 
  • Babybadewanne: Thermometer verwenden, Rutschmatte, Kind niemals allein lassen
  • Babybett: mit Gitter, am besten Schlafsack verwenden, kein Kissen, Schnullerkette nicht zu lang.
  • Beim Stillen keine heißen Getränke in der Nähe
  • Kinderhochstuhl: immer mit Gurt und Sprosse zwischen den Beinen

 

Checkliste
Gegen folgende Gefahren solltest du dich wappnen:

 

Verschlucken/Vergiften

o Keine Reinigungsmittel offen stehen lassen
o im Bad keine Produkte offen stehen lassen
o keine Medikamente, Zigaretten, etc. offen liegen lassen
o auf giftige Pflanzen achten
o den Mistkübel versperren
o auch an Toilettensteine, Raumduftflaschen, etc. denken

 • Schnittverletztung
o Auf Glas, Glastisch achten
o keine scharfen Messer, Scheren liegen lassen

 • Verbrennen

  • Herdschutzgitter verwenden
  • Töpfe und Pfannen auf die hinteren Platten
  • auf den eingeschalteten Backofen achten/Backofensperre
  • auf heiße Flüssigkeiten achten (Wasserkocher, Kaffeehäferl)
  • kein offener Kamin
  • Rauchmelder in alle Zimmer
  • keine unbeaufsichtigten Kerzen
  • Steckdosen-Abdeckungen verwenden
  • wenn möglich, keine Tischdecken verwenden, damit nichts heruntergezogen werden kann

 • Stürzen

  • Fenster und Türen, Balkon und Haustür verschließen
  • verhindern, dass das Kind sich selbst Kletterhilfen bauen kann
  • Schubladen sichern
  • rutschfeste Teppiche
  • rutschfeste Stiegen und Handlauf, Treppenschutzgitter
  • Rutschsocken anziehen
  • keine freiliegenden Kabel

 

Lauflernhilfen

Wegen des Sturzrisikos empfehlen Experten des Kuratorium für Verkehrssicherheit, auf Lauflernhilfen wie Lauflernschule, Babywalker, Laufwagerl zu verzichten. Sie fördern nicht die motorische Entwicklung, sondern verlangsamen sie sogar.

 Verschlucken

  • Auf verschluckbare Kleinteile achten
  • Batterien, Akkus aus Spielsachen entfernen
  • Spielsachen mit GS-Zeichen kaufen
  • auf Dinge achten, die das Kind selbst auseinander nehmen kann (Fernbedienung)
  • keine Plastiksackerl zugänglich machen
  • keine langen Schnüre, an denen man sich strangulieren kann

Ertrinken
o Das Kind in der Badewanne niemals unbeaufsichtigt lassen
o Teich im Garten schützen
o Swimmingpool absperren

ACHTUNG:
Bei den Todesursachen bei Kindern kommen direkt nach den Verkehrsunfällen Unfälle durch Ertrinken. Die Statistik zeigt eine Zunahme. Die Folgen bei Unfällen mit stationärem Aufenthalt sind häufig geistige Behinderung.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit informiert über die Todesfalle Gartenteich und wie du deine Kinder schützen kannst. 

Zum Abhaken: Checkliste zur Kindersicherheit der Österreichischen Sozialversicherung 

Und wo sonst noch Gefahren lauern:
Lass dein Kind nicht mit einem Hund allein im Zimmer oder Garten.
Gib nicht dem älteren Bruder oder der älteren Schwester deines Kleinkindes die Verantwortung für die Aufsicht.

Kauf nur geprüftes Spielzeug und achte auch bei Kindergeschirr, Fläschchen, etc. auf gute Qualität.

Vermeide zuviel Plastik. Die Auswirkungen von Plastikprodukten auf Kinder sind bedenklich.
Lies unseren Beitrag zu Plastik im Alltag

kind schaut aus kleinem Fenster

Bild: Dirk Schröder/pixelio.de

Die meisten Dinge, die man in den ersten drei Lebensjahren des Kindes kauft, braucht man nur kurze Zeit und sie sind zum Wegwerfen oft zu schade. Kauf soviel wie möglich secondhand oder tausch mit Freundinnen. Damit schonst du Ressourcen und sparst Geld!

 

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