Wie Igel in unserem Garten leben und wie du helfen kannst, wenn sie in Not sind.
Obwohl die Natur Igel mit einem wunderbaren Schutzmantel aus Stacheln ausgestattet hat, reicht das oft nicht zum Überleben. Straßenverkehr und Schneckengift sind nur zwei von vielen Bedrohungsfaktoren.
Im Herbst kommen sie wieder in unsere Gärten, die stacheligen Knäuel auf vier Beinen. Am Abend im Dunkeln kaum zu sehen, dafür aber umso besser zu hören: Das laute Schmatzen beim Fressen ist ihr Erkennungszeichen. Sie selbst sehen übrigens auch schlecht in der Nacht, doch mithilfe ihrer Barthaare finden sie sich trotzdem gut zurecht. Beutetiere wie Käfer stöbern sie mit ihrer guten Nase auf.
Was sie fressen
In der Natur finden sie Schnecken, Insekten, Raupen, Regenwürmer, Käfer, Spinnen.
Füttern kann man sie mit feuchtem Katzenfutter, ungewürztem Rührei und Wasser. Milch, Obst und Nüsse bitte nicht!
Der ideale Garten für Igel
- Verstecke schaffen: Sträucher, Rasenränder, Laubhaufen.
- Gefahren entschärfen: Kellerschächte, Swimmingpools, Gruben sichern-Ausstiegshilfe anbringen.
- Kein Gift verwenden, Pflanzevielfalt erhalten
Leben auf Sparflamme
In der Regel kommen Igel ohne unsere Hilfe aus. Wenn sie sich eine genügend dicke Speckschicht angefressen haben, schaffen sie es über den Winter. Bei Wintereinbruch sollte ein ausgewachsener Igel 800-1500 Gramm wiegen. Während des Winterschlafes können die kleinen Säuger ihren Energiehaushalt stark drosseln, ihre Körpertemperatur sinkt um bis zu 30 Grad, der Herzschlag sinkt erheblich.
Junge Igel in Not?
Nur verwaiste Igelsäuglinge, verletzte oder kranke Igel solltest du dir näher ansehen. Ab Mitte November beginnt der Winterschlaf, dann sollte kein Igel mehr im Garten herumlaufen. Bei Untergewicht kannst du dem Igelkind einen Winterschlafplatz anbieten: eine Kiste an einem Ort mit Außentemperaturen, darin ein kleinerer Unterschlupf zum Schlafen.
Es kann auch ein im Laub versteckter liegender Kübel sein. Füttere den Igel solange, bis er das Fressen von alleine einstellt, dann beginnt sein Winterschlaf. Igel sind sehr lärmempfindlich und sie benötigen unbedingt einen dunklen Platz, damit sie die Jahreszeiten unterscheiden können.
Wenn du nicht sicher bist, ob das gefundene Tier krank ist oder Hilfe benötigt, lass dich vom Tierheim Linz beraten.
Video: Eine Igelretterin erzählt
Kinderfilmserie „Löwenzahn“ über Igel
Ausführliche Tipps vom Tierheim Linz
Kontakt: Tel. 0732/247887
Tierrettung Oberösterreich
Tel.: +43 664/2763848
Gabriele Reisinger ist mit ihrer Mondseer Igelhilfe die (!) Igelmutter in Oberösterreich. Sie steht rund um die Uhr für Auskunft und Beratung zur Verfügung.
Telefon: 0664/111 56 42
E-Mail: info@igelhilfe.net
Isabel Höglinger