Verreisen mit dem Wohnmobil hat viele Vorteile für Familien.

Verreisen mit dem Wohnmobil hat viele Vorteile für Familien.

Gerade mit Kindern ist ein Womo-Urlaub sehr zu empfehlen. Man hat immer alles dabei, ob Essen, Trinken, Windeln, Spielzeug, Ersatzkleidung. Man ist an keine fixen Hotelzeiten gebunden. Man kann das Lieblingsessen der Rasselbande kochen. Man hat sämtliche Sportgeräte mit. Und kann jederzeit weiterfahren, wenn das Wetter länger schlecht ist oder einem fad wird.

Jeder Urlaub kann so geplant werden, dass Groß und Klein etwas davon haben: zuerst das Spieleland, dann die Schlossbesichtigung, danach ein dickes Eis, während die Eltern kurz shoppen – die Mischung macht’s. Noch dazu kann man jederzeit, falls der Nachwuchs bei langen Fahrtstrecken streikt, die Hin- und Rückfahrt schon zum Erlebnis mit Zwischenstopps machen.

Natürlich gilt es, auf das Alter der Kids zu achten, aber mit dem Wohnmobil kann man sich relativ entspannt auf alle Situationen einstellen. Vorteil bei den Kleineren ist natürlich, dass man in der Nebensaison der größten Hitze entgehen kann. Im Wohnmobil wird’s auch während der Fahrt nicht so heiß. Wichtig ist im Süden ein beschatteter Standplatz. Auch ein Ventilator (für Strom) und einer mit 12-Volt-Anschluss (falls man einmal keinen Stromanschluss hat) sind sehr nützlich.

Mit einer Wandertrage im Gepäck lassen sich Besichtigungen und Wanderungen auch mit den Kleinsten machen. Das Baby/Kleinkind schläft entweder im Bett mit einem Erwachsenen oder man bastelt sich ein Anti-Rausfall-Netz/Brett. Funktioniert prima! Was mit Kindern unbedingt dazugehört: Ein Kühlgel-Kissen für kleinere Blessuren, jederzeit einsatzbereit, weil der Kühlschrank ja mit dabei ist.

Kurztrip:
–    Italien: In der Vor- oder Nachsaison(!) einen der riesigen Campingplätze in Punta Sabbioni (Nähe Jesolo) am letzten Zipfel vor Venedig anfahren. Nicht überlaufen, nicht zu heiß, Meer, Pool, Restaurants vor der Nase und Ausflüge nach Venedig (Taxiboot um’s Eck!) möglich. Wer mehr Kultur will: Aquileja ansteuern, bedeutendste römische Ausgrabungsstätte in Nordostitalien. Auch Chioggia als beschauliches „Klein-Venedig“ ist sehenswert. Dieser Trip ist wirklich für Kinder jeden Alters etwas!

Trip für zwei Wochen:
–    Insel Cres in Kroatien: Haben wir bereits mit unserem fünf Monate alten Sohn besucht. Anfahrt über Opatja mit halbstündiger Fähre auf die Insel hüpfen. Der Ort Cres ist sehr idyllisch mit nahegelegenem Campingplatz. Ein Stück weiter liegt der Ort Valun, bekannt aus der Fernsehserie „Der Sonne entgegen“. Hier kann man sich auch günstig ein Zimmer mieten, wenn einem das Wohnmobil zu eng werden sollte. Mit dem (aufblasbaren) Motorboot einsame Strände erkunden – Rettungsweste für’s Kind nicht vergessen. Kleine Kinder schlafen übrigens herrlich schnell ein beim Schunkeln des Bootes.

Trip für drei Wochen:
–    Korsika: Die Insel ist einfach ein Traum, herrliche Strände von weißem Sand, über Kiesel, bis schwarzem Stein. Leider ist sie im August etwas überlaufen, aber eher im südlichen Teil. Wer die Nordhälfte befahren möchte, die locker besiedelt ist, sollte immer beizeiten aufbunkern: Also Wasser und Lebensmittel einkaufen. Da die Anfahrt inklusive Fähre doch etwas beschwerlich ist, eher für ältere Kinder geeignet. Es kann auch empfindlich heiß werden. Man kann aber jederzeit in die Berge flüchten und in den wunderschönen Gumpen (natürlichen Flussbecken) baden.
Achtung: In den Bergen wird’s schon mal (sehr) eng und es kann unendlich lange dauern bis man an sein Ziel kommt. Vorher abwägen, ob der Abstecher wirklich notwendig ist! Wandern, baden, Stadtbesichtigungen, klettern (tolle Kletterparks!), Schildkröten-Park…, Korsika bietet alles!

Übrigens sollte man Fähren bald buchen, ansonsten kann’s empfindlich teuer werden. Beim An-Board-Camping kann man im Womo nächtigen. Es empfiehlt sich zwecks Stressvermeidung zumindest einen Campingplatz am Zielort vorzureservieren. Von dort kann die Reise dann ohne festen Plan losgehen. Wohnmobilisten sind ja eher von der rastlosen Sorte. Meistens bekommt man auch in der Hochsaison noch ein freies Plätzchen, wenn man Campingplätze direkt anfährt, aber nicht in den Hotspots. Im Voraus im Internet recherchieren zahlt sich aus.

Vorsicht ist auch geboten, wenn man mit einem großen Wohnmobil Städte anfährt. Da macht es oft Sinn, außerhalb zu parken und mit den Öffis bzw. dem Fahrrad in die Innenstadt zu fahren – macht auch mehr Spaß.

Empfehlenswerte und mit Kids getestete Ziele sind außerdem:
–    Griechenland (schon mit Kleinkind möglich, aber eher aufwändig): Peloponnes – die Griechen sind überaus kinderfreundlich. Einsame Strände, Ausgrabungen in Olympia, Besichtigung der Meteora-Klöster (Wandertrage nicht vergessen!)

–    Frankreich: Paris: Disneyland-Besuch, vom dortigen Womo-Standplatz aus direkt mit der Metro in die Innenstadt. Stadtbesichtigung vom Schiff aus auf der Loire, geht ganz entspannt und Besteigung des Eiffelturms – ein absolutes Abenteuer auch schon für kleinere Kinder. In Verbindung mit den Loire-Schlössern mit dem Radl erkundet. Kultur&Action – ein absolutes Highlight für Groß und Klein!

–    Dänemark, Schweden, Norwegen: Teuer, deshalb Vorräte einbunkern, aber wunderschön und nicht zu heiß. In Dänemark (unbedingt Kopenhagen anfahren und per Boot erkunden) haben wir zwei Wochen geschwitzt – also keine Sorge wegen des Wetters!